Jahresrückschau 2011


Keine Scheu vor weißer Leinwand
Ausstellung der „Ruppiner Palette“ in Wustrau eröffnet

M. Eilenberg: Winter am Ruppiner SeeRund 200 Kunstfreundinnen und Kunstfreunde waren der Einladung zur Eröffnung der Ausstellung der „Ruppiner Palette“ ins Wustrauer Zietenschloss, der brandenburgischen Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie, gefolgt. Die Bilderschau mit Malerei von Monika Eilenberg, Erika Herms, Doris Krüger, Christl Kumke, Hedwig Meyer und Inge Vick umfasst beinahe 100 Bilder, die die sechs Neuruppinerinnen in verschiedenen Techniken geschaffen haben.

E. Herms, C. Kumke, D. Krüger, M. Eilenberg, I. Vick, F. Jüttner (v.l.n.r.)Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow freuten sich mit den Künstlerinnen über den großen Publikumszuspruch. Jüttner betonte in seiner Begrüßung, dass die Ausstellung auch Ausdruck der Verbundenheit der Akademie mit der Region sei. Die Akademie habe sich sehr gerne den leidenschaftlichen Malerinnen der Ruppiner Palette geöffnet, zu deren Bild gewordenen Inspirationen insbesondere auch die Schönheit des Ruppiner Landes, seiner Städte und Dörfer gehöre.

D. Krüger: Fantasie in FarbeMargarete Jungblut skizzierte in ihrer Laudatio die 20jährige Geschichte der „Ruppiner Palette“, die in einem Kurs in Wildberg bei der Künstlerin Dagmar Schwintowsky, der langjährigen Mentorin der Malerinnen, ihren Anfang nahm. Nach dem Tod der Kinderbuchillustratorin übernahm der Alt Ruppiner Ulrich Kriele die Gruppe und gab ihr auch ihren Namen. Seitdem treffen sich die sechs Frauen wöchentlich zum gemeinsamen Malen und besuchen regelmäßig Workshops in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Angesichts der offensichtlichen Schaffensfreude der ausstellenden Künstlerinnen war sich Margerete Jungblut sicher, die sechs Malerinnen kennen keine Scheu vor der weißen Leinwand. Inge Vick dankte im Namen aller Mitglieder der „Ruppiner Palette“ für die Möglichkeit, im eindrucksvollen Rahmen des Wustrauer Schlosses die Früchte der gemeinsamen Freude an der Malerei präsentieren zu können. Der große Zuspruch sei für die sechs Malerinnen eine sehr schöne Ermutigung.

Pianistin J. Felsch



Musikalisch eingerahmt wurde die Vernissage von Juliane Felsch am Wustrauer Steinway, die mit ihrem einfühlsamen Spiel zum Gelingen des Abends beitrug.







Farben leben lassen
Ausstellung mit Malerei von Claudia Weicker in Trier eröffnet

Claudia WeickerMit einer festlichen Vernissage wurde in der Tagungsstätte Trier die Ausstellung „Farben leben lassen“ mit Malerei der in Langsur-Metzdorf lebenden und arbeitenden Künstlerin Claudia Weicker eröffnet. 170 Kunstfreunde aus der Region und Gäste aus ganz Deutschland waren der Einladung von Akademiedirektor Frank Jüttner zur Eröffnung der Bilderschau gefolgt, die sich damit gleich zu ihrem Auftakt zum Publikumsmagneten entwickelte.C. Weicker: Wasser
Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, betonte in seinem Grußwort, Claudia Weicker sei für die Gemeinde, in der sie nicht nur als Künstlerin sondern auch als Kunstpädagogin und Dozentin wirke, eine große Bereicherung.

 Die Heilpraktikerin Ingrun Schulz-Salzmann hob in ihrer Laudatio den Mut der Künstlerin zu strahlenden Farben und einem eigenen, von einem hohen gestalterischen Empfinden geprägten Stil hervor.

Claudia Weicker freute sich sichtlich über das große Interesse an ihren Arbeiten und dankte der Akademieleitung und dem Team der DRA für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Ausstellung und für die Möglichkeit, ihre Bilder einem kunstsinnigen Publikum präsentieren zu können.

C. Weicker: Seegras

Musikalisch eingerahmt wurde die Vernissage vom Vokalensemble Contrapunto, dem weit über die Grenzen Triers hinaus bekannten „Hauschor“ der Deutschen Richterakademie.








Besuch einer Delegation der albanischen Richter- und Staatsanwaltsschule sowie eines hohen englischen Lordrichters in der Tagungsstätte Trier

Vom 12. bis zum 16. Dezember 2011 besuchte eine hochrangige neunköpfige Delegation der albanischen Richter- und Staatsanwaltsschule unter Leitung der Direktorin Prof. Dr. Mariana Semini-Tutulani (Bild, fünfte von links) die Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie. An der Schule mit Sitz in Tirana werden seit der Gründung im Jahr 1997 jährlich zwischen 8 und 17 zukünftige Richter und Staatsanwälte nach einer sehr schwierigen Zulassungsprüfung über einen Zeitraum von zwei Jahren von hauptamtlichen Lektoren theoretisch und praktisch auf ihre Tätigkeit in der Justiz vorbereitet. Nach einem weiteren aktiven Praxisjahr in den Gerichten und Staatsanwaltschaften werden sie sodann förmlich zu Richtern bzw. Staatsanwälten ernannt. Neben der Vorbereitung der Berufsanfänger widmet sich die albanische Schule der beruflichen Fortbildung der bereits ernannten aktuell rund 350 Richter und etwa 300 Staatsanwälte. Jährlich finden ca. 90 jeweils zweitägige, häufig in Zusammenarbeit mit ausländischen Stiftungen entwickelte Seminare statt, vornehmlich zu juristischen Fachthemen, mehr und mehr aber auch zu interdisziplinären und verhaltensorientierten Aspekten. Referenten sind dabei überwiegend erfahrene Praktiker und Universitätsprofessoren, die jeweils auf Honorarbasis verpflichtet werden.

Die albanische Delegation, der neben der Direktorin der Richter- und Staatsanwaltsschule einige hauptamtliche Lektoren sowie Verwaltungsmitarbeiter angehörten, zeigte sich im Rahmen ihres von der deutschen Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit gesponserten Besuchs sehr interessiert an allen Aspekten des Tagungsbetriebes der Deutschen Richterakademie sowie sehr beeindruckt von den Einrichtungen der Tagungsstätte Trier und der hohen Professionalität der Referenten. In unter Einsatz der von der Richterakademie neu angeschafften Übersetzungstechnik geführten intensiven Fachgesprächen erörterten die albanischen Gäste mit dem Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung und der Verwaltungsleiterin der Tagungsstätte Trier Andrea Meyer die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Juristenaus- und Fortbildung in Deutschland und in Albanien. Bei einem Besuch der in der 50. KW 2011 in der Tagungsstätte Trier ausgerichteten Seminare „Transportrecht“ (bayerische Tagung) und „English Law III“ konnten sich die albanischen Gäste von der hohen Qualität der Referenten überzeugen. Besonders beeindruckt zeigten sie sich davon, dass es der Deutschen Richterakademie gelungen war, mit Lord Hoffmann of Chedworth (Bild, vierter von links), einem früheren Richter am höchsten britischen Gericht für Zivil- und Strafsachen, einen der nach allgemeiner Lesart drei hochrangigsten Juristen des gesamten Vereinten Königreichs der letzen 25 Jahre für einen Vortrag zu gewinnen. Sein Beitrag zum Grundrechtsschutz in Großbritannien (auch) durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte führte zu einer angeregten Debatte zwischen den englischen, albanischen und deutschen Teilnehmern.

Abgerundet wurde der Besuch der Delegation der albanischen Richter- und Staatsanwaltsschule mit Besuchen der Europäischen Rechtsakademie (ERA) mit Sitz ebenfalls in Trier, der Aus- und Fortbildungsabteilung des Ministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz und nicht zuletzt des Trierer Weihnachtsmarktes. Mit einem ganzen Bündel voller Eindrücke und Erinnerungen verließen die albanischen Gäste Deutschland, nicht ohne sich zuvor bei der Deutschen Richterakademie mit einem wertvollen Geschenk (Teller mit einem antiken albanischen Motiv) förmlich bedankt zu haben (Bild). Ein Gegenbesuch von Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Richterakademie in Tirana ist ins Auge gefasst.







Besuch des Präsidenten der Türkischen Justizakademie in Wustrau

Am Abend des 17.10.2011 wurde im Speisesaal des alten Zietenschlosses in Wustrau die deutsch-türkische Tagung der Deutschen Richterakademie feierlich eröffnet. Vor den versammelten Teilnehmerinnen und Teilnehmern - 22 deutsche und 19 türkische Richter und Staatsanwälte - sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der parallel stattfindenden Tagung zum Staatsschutz begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung herzlich den Ehrengast der Veranstaltung, den Präsidenten der in Ankara angesiedelten Türkischen Justizakademie Hüseyin Yildirim. Yildirim, zugleich Richter am höchsten türkischen Zivilgericht, hatte es sich ebenso wie sein Vize Mehmet Yadimci nicht nehmen lassen, anlässlich des von der türkischen Justiz sehr erwünschten Erfahrungsaustauschs mit den deutschen Kollegen die ihm bereits von einem früheren Besuch im Jahr 2006 bekannte Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie in Wustrau zu besuchen. Akademieleiter Hornung unterstrich in seinem Grußwort die wichtige Bedeutung der Justiz für die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger und wies darauf hin, dass nach einer Schätzung des Deutschen Richterbundes etwa 8 bis 9 Prozent der deutschen Richter und Staatsanwälte einen Migrationshintergrund haben. So war es sicher auch kein Zufall, dass zwei der deutschen Tagungsteilnehmer aus türkischen Familien stammen. Der Präsident der Türkischen Justizakademie Yildirim dankte Akademieleiter Hornung für den freundlichen Empfang und äußerte die Hoffnung, dass der gemeinsame Erfahrungsaustausch die traditionell ohnehin guten Beziehungen zwischen der türkischen und der deutschen Justiz noch vertiefen könne. Die türkische Seite erwarte sich von der Tagung zudem wichtige Informationen und Anregungen für weitere Justizreformen in der Türkischen Republik im Hinblick auf den nach wie vor angestrebten EU-Beitritt. Der Akademiepräsident lud die deutschen Tagungsteilnehmer herzlich zu einem Gegenbesuch in Ankara ein. Als Gastgeschenk überreichte Hüseyin Yildirim Akademieleiter Rainer Hornung ein in der in der Türkei sehr beliebten Marmorierungstechnik angefertigtes Gemälde (Bild).

Nach dem feierlichen Abendessen fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der von zwei perfekt beide Sprachen beherrschenden Simultandolmetscherinnen begleiteten deutsch-türkischen Tagung (Bild) zu einer ersten Vorstellungsrunde im Seminarraum ein. Im Rahmen der Vorstellungen wurde nachhaltig deutlich, wie sehr die deutsche und die türkische Justiz bereits heute nicht nur durch zahlreiche private Besuchskontakte, sondern auch durch die alltägliche Zusammenarbeit auf dem Rechtshilfewege miteinander verwoben sind. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die durch die Tagung erhofften vertieften persönlichen Kontakte die Zusammenarbeit noch unkomplizierter und fruchtbarer machen werde. Im Rahmen des Seminars wurden bis Freitag, den 21. Oktober 2011, zahlreiche Aspekte des Verhältnisses zwischen der deutschen und der türkischen Justiz durch Vorträge hochkarätiger Referenten aus der Justizpraxis sowie aus der Wissenschaft, durch Diskussionen und durch den Besuch einer Strafgerichtsverhandlung in Berlin beleuchtet.




Südkoreanische Fortbildungsexperten zu Gast in Trier




Vertreter des Judicial Research & Training Institute of Korea (JRTI), einem Institut des Obersten Gerichtshofes in Südkorea, haben sich bei einem Besuch in Trier über die Arbeit der Deutschen Richterakademie informiert. Das Institut ist zuständig für die Fortbildung der koreanischen Richter und interessiert am internationalen Vergleich entsprechender Einrichtungen.Exzellent vorbereitet ließen sich der President Kim Yi-Su und die beiden Professoren Lee Yong Gu und Cho Byungkoo von Verwaltungsleiterin Andrea Meyer Aufgaben, Zusammenhänge und Arbeitsweisen bei der Entwicklung und Durchführung des Akademieprogramms in Verbindung mit allgemeinen Fragen zur Justizstruktur in der Bundesrepublik erklären. Bei einem abschließenden Rundgang durch die Gebäudeteile zeigten sich die Besucher beeindruckt von der Tagungsstätte und ihrer schönen Lage am Stadtrand von Deutschlands ältester Stadt, deren Besuch sich an das Fachgespräch anschloss.







Hospitation einer französischen Aus- und Fortbildungsexpertin bei der Deutschen Richterakademie

Im Zeitraum vom 7. bis 19. August 2011 besuchte die französische Richterin Gabrielle Vonfelt im Rahmen einer vom Europäischen Justizfortbildungsnetzwerk EJTN geförderten Hospitation die Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie in Trier und in Wustrau. Frau Vonfelt war mehr als sieben Jahre lang im Französischen Justizministerium u.a. in der für die Auslandsbeziehungen zuständigen Abteilung tätig. Danach ist sie am Oberlandesgericht Paris vornehmlich als Zivil- und Familienrichterin eingesetzt worden. Seit 2009 ist sie vollständig vom normalen Richtergeschäft befreit und als der Nationalen Richter- und Staatsanwaltshochschule (Ecole Nationale de la Magistrature = ENM) in Bordeaux zugeordnete sogenannte Regionale Aus- und Fortbildungskoordinatorin für fünf Oberlandesgerichtsbezirke im Osten Frankreichs (Nancy – Besançon – Colmar – Metz – Reims) zuständig. Ihre Aufgabe ist es zum einen, von Nancy aus die in den genannten ostfranzösischen Bezirken beschäftigten Gerichtsreferendare während ihrer praktischen Ausbildung zu betreuen und zu benoten. Anders als im deutschen Einheitsjuristensystem gibt es in Frankreich ein speziell auf zukünftige Richter und Staatsanwälte zugeschnittenes Referendariat, wobei der theoretische Ausbildungsabschnitt für alle Gerichtsreferendare gebündelt in den Räumlichkeiten der ENM Bordeaux stattfindet. Die zweite Hauptaufgabe von Frau Vonfelt ist es, mit einem eigenen Budget zumeist eintägige Fortbildungsmaßnahmen für Richter und Staatsanwälte in ihrem örtlichen Zuständigkeitsbereich zu organisieren

In der ersten Woche ihrer Hospitation wurde Gabrielle Vonfelt mit dem Team, der Funktionsweise und dem Fortbildungsgeschäft der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie vertraut gemacht. Es bestand für die Hospitantin die Gelegenheit, an einzelnen Abschnitten einer der renommiertesten Tagungen der Deutschen Richterakademie, dem von Schleswig-Holstein organisierten Seminar „Richterliche Ethik – Grundlagen, Perspektiven, weltweiter Vergleich richterlicher Verhaltensstandards“, teilzunehmen und dabei nicht zuletzt auch die französischen Ideen zur richterlichen Standesethik in die Diskussionen einzubringen. Besonders beeindruckt zeigte sich Frau Vonfelt in Trier von der Organisation des Beherbergungsbetriebs für die Teilnehmer mit 87 Zimmern und Vollpension. Die französische ENM verfügt nicht über eine vergleichbare Einrichtung und muss daher die Tagungsteilnehmer stets in externen Hotels unterbringen. Interessant war für die Hospitantin zudem die im Vergleich zum Zentralstaat Frankreich grundlegend andere Planung des Jahresfortbildungsprogramms für die Richter und Staatsanwälte, z.B. der Umstand, dass bei der Deutschen Richterakademie die Fortbildungsreferate der Landesjustizverwaltungen maßgeblich an der Erstellung des Jahresprogramms beteiligt sind und dass die Fortbildungsreferate oft auch bestimmte Tagungsformate erst auf Landesebene ausprobieren, um sie sodann der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie vorzuschlagen.

Die zweite Hospitationswoche begann mit einem zweitägigen Abstecher zum Justizministerium Baden-Württemberg in Stuttgart. Dort wurde Gabrielle Vonfelt mit der für Deutschland typischen Organisation der Juristenausbildung auf Landesebene sowie mit der Gestaltung der Landesfortbildungsprogramme für Richter, Staatsanwälte, Rechtspfleger und Bedienstete des Justizvollzugs vertraut gemacht. Anschließend lernte die Hospitantin auch die zweite Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie in Wustrau mit einem ebenfalls umfassenden Beherbergungsbetrieb mit 87 Zimmern kennen. Die Teilnahme an einem Abschnitt der von Hamburg gestalteten Tagung „Nachdenken über Recht: Wege zur Rechtsphilosophie“ ermöglichte Frau Vonfelt einen Einblick in eines der bei der Deutschen Richterakademie einen besonderen Stellenwert einnehmenden Seminare. Abgerundet wurde die zweiwöchige Hospitation mit einem gemeinsamen Besuch mit dem Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung beim französischen Verbindungsrichter im Bundesministerium der Justiz, bevor Gabrielle Vonfelt Berlin mit einem großen Bündel von Eindrücken und Erfahrungen Richtung Frankreich verließ.



Der Direktor der tschechischen Justizakademie zu Gast in Wustrau

Verteter der tschechischen Justizakademie haben sich bei einem Besuch in Wustrau über die Arbeit der Deutschen Richterakademie informiert. Akademiedirektor Frank Jüttner berichtete seinem tschechischen Amtskollegen Jan Petrov gemeinsam mit der Wustrauer Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow über die Entwicklung des überregionalen Fortbildungsangebots für Richter und Staatsanwälte in Deutschland. Gemeinsam haben beide Direktoren zusammen mit Petrovs Stellvertreterin Ludmila Havelová auch Möglichkeiten einer Zusammenarbeit erörtert. Die tschechischen Fortbildungsexperten lobten die Vorbildfunktion, die die Deutsche Richterakademie in Europa genieße. Sie zeigten sich von der Wustrauer Tagungsstätte, Schloss, Schlosspark und Ruppiner See beeindruckt und nutzten die Zeit auch zum Besuch der Wustrauer Dorfkirche und des Constance-Hauses. Ursprünglich hatte auch der tschechische Justizstaatssekretär die Wustrauer Akademie besuchen wollen, musste dann aber kurzfristig wegen anderer Verpflichtungen absagen.



„Seh-Stücke“: Farbsymphonie im Wustrauer Schloss

Festliche Eröffnung der Ausstellung von Margit Eberhard

„Seh-Stücke“ ist der Titel der Ausstellung mit Bildern der in Rom lebenden Trierer Malerin Margit Eberhard, die mit einer festlichen Vernissage im Wustrauer Schloss eröffnet wurde. Rund 100 Tagungsgäste der Deutschen Richterakademie und Kunstfreundinnen und -freunde aus dem Ruppiner Land waren der Einladung von Akademiedirektor Frank Jüttner gefolgt und zeigten sich von den über 40 großformatigen farbintensiven Arbeiten beeindruckt.

Als eine Symphonie der Farben bezeichnete dann auch der Karwer Verleger Günter Rieger in seiner Laudatio die Ausstellung und gab damit auch den Eindruck nicht weniger Vernissagegäste wieder, die sich fast sicher waren, die abstrakten Farbkompositionen Margit Eberhards nicht nur sehen, sondern auch spüren oder sogar hören zu können. Margit Eberhard dankte Akademiedirektor Jüttner, Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow und dem ganzen Team der Tagungsstätte für die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Wustrauer Schloss zu präsentieren. Die Künstlerin, die erstmals im September letzten Jahres in Wustrau war, zeigte sich von dem geschichtsträchtigen, bereits von Fontane beschriebenen Zietenschloss am Ruppiner See und der einmaligen Landschaft der Ruppiner Schweiz tief beeindruckt.

Die Künstlerin in ihren Arbeiten ein Fest von Farbklängen, das ganz besonders Natureindrücke in Malerei fasst. Vorausgeht eine intensive Betrachtung der Natur auf vielfältige Weise. So spielt bei der Motivsuche die Fotografie ebenso eine Rolle wie die fast mikroskopische Wahrnehmung einer anscheinend unbedeutenden Kleinigkeit, z.B. die Zeichnung eines Blattes im Sonnenlicht, die eine Bildidee auslösen kann. Vor allem um Strukturen, aufgelöst in Farbe geht es ihr, denn die Farbe ist die Sprache der Malerei. Eindrücke von Strukturen, Formen und Schichtungen der Natur fließen in ihre Arbeiten ein. Sie werden während des prozesshaften Malvorgangs in Farbe, Raum und Licht übersetzt. Durch meist intensive Farbklänge und Farbkombinationen beginnt für die Künstlerin ein Erkennen und Begreifen eigener Art. Das Ergebnis sind vielschichtige, abstrakte Bilder, die den Blick öffnen, den Betrachter auffordern, in eine andere Welt einzutauchen.





Zu den Bildern Margit Eberhards passten ganz wunderbar die Musikstücke, die die aus Usbekistan stammende Konzertpianistin Barno Haknazar für die Vernissage ausgesucht hatte und zur Freude aller Gäste virtuos darbot.













Künstlerischer Dialog: Holzschnitt und Skulptur

Ausstellung mit Werken von Bernhard Maria Müller und Leo Dellwo in Trier eröffnet

Etwa 100 Gäste konnten Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer bei der Eröffnung der Ausstellung mit Holzschnitten von Bernhard Maria Müller und Tonskulpturen von Leo Dellwo in der Tagungsstätte Trier begrüßen. Direktor Jüttner wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es sich bei der Schau um die erste gemeinsame Ausstellung der beiden Trierer Künstler handele, die ihren besonderen Reiz aus dem Zusammenwirken der farbintensiven traditionsreichen Holzschnitte Müllers mit den in der Farbgebung zurückgenommenen und ihrem Formenspiel unverkennbaren Skulpturen Dellwos ziehe.

Beide Künstler hatten auf eine ihre Arbeiten erläuternde Einleitung verzichtet und stattdessen die in Trier lebende Malerin und Poetin Tatjana Libelle eingeladen. Deren gefühlvollen, zum Teil an Dichtungen des Expressionismus erinnernden Gedichte wurden von dem in Trier arbeitenden Dramaturgen, Regisseur, Komponisten und Literaten Ralph Mundlechner vorgetragen und sorgten nach Ansicht vieler Vernissagebesucher für eine Stimmung, in der die Werke der beiden ausstellenden Künstler besonders zur Geltung kamen.



In den Arbeiten Müllers spielt der traditionsreiche Holzschnitt eine herausragende Rolle. Die Handdrucke lassen das Bemühen erkennen, einen harmonischen Zusammenklang von Farbe, Papier und Motiv zu erreichen. In kantigen oder weichen, farbenreichen Bildern drückt der ausgebildete Schriftsetzer und Buchdrucker, der seit über 25 Jahren als Kunsterzieher arbeitet, Gefühle, Traumbilder, Schicksalsspuren und Erlebnisse aus, um mit ihnen dem Betrachter zu begegnen und sich mitzuteilen. In der Ausstellung werden die Holzschnitte durch eine skulpturale Installation ergänzt, in der Müller 12 Holzstelen unter dem Titel „Tugenden und Todsünde“ zusammengefügt hat.






Die Skulpturen Leo Dellwos, der sowohl gegenständlich als auch abstrakt arbeitet, zeichnen sich durch den ganz speziellen Umgang mit dem Werkstoff Ton aus. Durch Farbgebung und Bearbeitung der Oberfläche entsteht ein beinahe metallischer Eindruck. Dennoch gelingt es dem in Gusenburg (Hunsrück) geborenen Bildhauer in der Beschäftigung mit seinen Motiven, unter denen die menschlichen Körperformen einen besonderen Stellenwert einnehmen, dem Material und der figürlichen Darstellung eine hohe Authentizität zu verleihen. Die unverkennbare Schaffensfreude Dellwos spiegelt sich in seinen Skulpturen eindrucksvoll wieder.










Musikalisch eingerahmt wurde die Ausstellungseröffnung von den Flötistinnen Muriel Schulte, Anna Brück und Pia Berger, die als „Trio Traverso“ ihr Publikum bezauberten.










Rechtsextremismus als Herausforderung für Gesellschaft und Justiz

Charlotte Knobloch in Wustrau

„Politischer Extremismus - Herausforderung für Gesellschaft und Justiz“ war das Thema einer vom hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa veranstalteten, von Ministerialdirigent Dr. Helmut Fünfsinn geleiteten Tagung an der Deutschen Richterakademie in Wustrau. Zu den Referentinnen und Referenten der Tagung gehörte auch Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch, die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Engagiert und mit zum Teil sehr persönlichen, nachdenklich stimmenden aber auch ermutigenden Worten diskutierte die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses mit Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälten aus ganz Deutschland im Wustrauer Schloss Erscheinungsformen des Antisemitismus und Rechtsextremismus in der Bundesrepublik.

„Eine wehrhafte Demokratie darf Geschichtsrevisionisten keine Möglichkeit geben, braunes Gedankengut zu verbreiten“, war eine ihrer Forderungen an Politik und Justiz. Zugleich würdigte sie den friedlichen Protest gegen Kundgebungen und Demonstrationen von Neonazis, durch deren verfassungsfeindliche und menschenverachtende Gesinnung das vom Grundgesetz geschützte Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit verhöhnt werde. Mit großer Überzeugung warb sie für ein friedliches, von gegenseitigem Verständnis getragenes Miteinander der Kulturen und Religionen und sprach sich dafür aus, gerade Jugendlichen den Wert der demokratischen Freiheiten zu vermitteln und sie in ihrem Interesse an geschichtlichen und politischen Fragen zu bestärken.

Charlotte Knobloch wurde am 29. Oktober 1932 in München geboren. Die Nazizeit überlebte sie bei einer katholischen Familie in Franken, die sie als ihr uneheliches Kind ausgab. Nach dem Krieg kehrte sie in ihre Geburtsstadt zurück, heiratete 1951 Samuel Knobloch und wurde Mutter von drei Kindern. Seit 1985 ist Charlotte Knobloch Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, seit 2003 Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses, seit 2005 Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, 2005 wurde sie Ehrenbürgerin von München. Ihrem unermüdlichen Einsatz und Engagement ist es zu verdanken, dass am 9. November 2006 das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge in der Bayerischen Landeshauptstadt eröffnet worden ist. Zu Frau Knoblochs wichtigsten Aufgaben während ihrer von 2006 bis Ende 2010 währenden Amtszeit als Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland gehörte die Integration der Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.





Fachgespräch zu Fragen der Justizfortbildung mit dem Präsidenten des Obersten Gerichts Georgiens in Trier

Eine von der Deutschen Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit organisierte Studienreise führte Konstantine Kublashvili, den Präsidenten des Obersten Gerichts Georgiens, und eine Delegation georgischer Richter nach Stationen beim Bundesgerichtshof und beim Bundesverfassungsgericht auch in die Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie. Hier stellten Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer das Konzept der überregionalen Fortbildung der Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in Deutschland vor.

Angeregt wurde insbesondere die Bedeutung der verhaltensorientierten Tagungen - etwa zu Fragen der Kommunikation in gerichtlichen Verfahren - erörtert, wobei Präsident Kublashvili auch die Vorbildfunktion der Deutschen Richterakademie für die Entwicklung des Justizfortbildungsprogramms in Georgien betonte.









IRZ-Workshop des Kosovo Judicial Institute in der Tagungsstätte Trier

Im Rahmen des EU-Twinning-Projekts zur Reform der Richter- und Staatsanwaltsaus- und -fortbildung im Kosovo fand in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie ein viertägiger Workshop mit Vertretern des Kosovo Judicial Institute (KJI) statt. Zu den Teilnehmrinnen und Teilnehmern gehörte auch der Direktor des KJI Lavdim Krasniqi. Begleitet wurde die Delegation von Ministerialrat Hans Ulrich Borchert, dem für die Deutsche Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit (IRZ) tätigen Leiter des Twinning-Projekts in Pristina.










Während der Veranstaltung berichteten DRA-Direktor Frank Jüttner und die Verwaltungsleiterin der Tagungsstätte Trier, Andrea Meyer, den kosovarischen Fortbildungsverantwortlichen über die Arbeit der Deutschen Richterakademie, die Entwicklung und Durchführung des Jahresprogramms und Abläufe in den beiden Tagungsstätten der DRA. Im Rahmen eines Erfahrungsaustauschs wurden etwa am Beispiel der von der saarländischen Justizverwaltung für das DRA-Jahresprogramm entwickelten Module in der Reihe „Führungskräfte in der Justiz“ Aspekte moderner Fortbildungskonzepte beleuchtet.


Das Verwaltungspartnerschaften entwickelnde Twinning-Konzept der EU ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die 1998 im Rahmen der Vorbereitungen zur Erweiterung der EU auf den Weg gebracht wurde. Es fördert Partnerschaften zwischen Behörden aus den EU-Mitgliedsstaaten und öffentlichen Verwaltungen der Beitrittskandidaten und potentiellen Beitrittskandidaten.
Das auf 30 Monate ausgelegte Twinning-Projekt im Kosovo soll zur nachhaltigen Stärkung der Rechtsstaatlichkeit beitragen. Dementsprechend stehen Unabhängigkeit der Richterinnen und Richter und Leistungsfähigkeit der Justiz im Mittelpunkt. Auf kosovarischer Seite ist das Kosovo Judicial Institute maßgeblich beteiligt. Als federführende Partnerorganisation der EU ist die IRZ-Stiftung tätig.






Gäste vom Institut für Richterfortbildung bei dem Obersten Gerichtshof Japans zu Besuch in Trier und Wustrau

Anlässlich eines Studienaufenthalts in Deutschland besuchten Vertreter des beim Obersten Gerichtshof Japans angesiedelten Instituts für Richterfortbildung in Tokio die Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie in Trier und Wustrau.





Exzellent vorbereitet und mit der Aufgabenstellung der Deutschen Richterakademie bestens vertraut erörterten die beiden japanischen Richter Masaaki Kondo und Daisuke Mori mit Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer in Trier Fragen zur Entwicklung und Durchführung des Jahresprogramms und ließen sich bei einem Rundgang durch die Tagungsstätte Abläufe und Arbeitsweise erklären.







Das Fachgespräch setzten die beiden Fortbildungsexperten in Wustrau fort, wohin sie von dem Justizattaché der japanischen Botschaft in Berlin, Satoshi Hirose, begleitet wurden. Mit Direktor Jüttner und Verwaltungsleiterin Christiane Uckrow tauschten Sie Erfahrungen und Konzepte zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Tagungsbetriebs insbesondere auch hinsichtlich der Frage der Einbeziehung neuer Medien aus. Zugleich ergriffen sie die Gelegenheit, sich auch mit Tagungsleitern und Tagungsreferenten über die Inhalte aktueller Tagungen zu beraten.








Der Präsident des Gerichtshofs der Ostafrikanischen Gemeinschaft zu Gast in Trier

Eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte Studienreise führte eine Delagation von Richterinnen und Richtern des Gerichtshofs der Ostafrikanischen Union nach Stationen beim Deutschen Bundestag, Bundesministerium der Justiz, Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichtshof, Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Gerichtshof der Europäischen Union auch zur Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie. Angeführt wurde die Delegation vom Präsidenten des Gerichtshofs, Harold R. Nsekela. Das Gericht, das sich organisatorisch wie fachlich im Anfangs- und Aufbaustadium befindet, besitzt die ausschließliche Zuständigkeit für die Anwendung des Gemeinschaftsrechts in der aus den Ländern Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda bestehenden Staatenunion.







Akademiedirektor Frank Jüttner und Verwaltungsleiterin Andrea Meyer berichteten der Delegation über die Entwicklung des Fortbildungsprogramms und die Arbeitsweise der Deutschen Richterakademie. Präsident Nsekela regte einen Erfahrungsaustausch zwischen afrikanischen und deutschen Richtern zu Fragen der Bedeutung europäischen bzw. afrikanischen Gemeinschaftsrechts in den jeweiligen Mitgliedsstaaten an.









Erfolgreiche Sitzung der Programmkonferenz in Magdeburg

DRA-Jahresprogramm 2012: Nochmalige Erhöhung der Tagungsanzahl – Viele neukonzipierte Tagungen

„Regelmäßige Fortbildung ist ein wichtiger Baustein für eine qualitätvolle Rechtsprechung”, darauf wies Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb in ihrem Grußwort anlässlich der ersten Sitzung der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie in Magdeburg hin. Als Vorsitzland der Justizministerkonferenz hat Sachsen-Anhalt auch den Vorsitz in der Programmkonferenz übernommen. „Von Richtern und Staatsanwälten werden im Laufe ihres Berufslebens immer wieder Kompetenzen verlangt, die während der Ausbildung nicht vermittelt werden konnten. Dies betrifft beispielsweise Kenntnisse in der Betriebswirtschaft oder im Steuerrecht. Auch psychologisches und pädagogisches Wissen wird von Richtern und Staatsanwälten erwartet. Die Deutsche Richterakademie leistet hier einen wichtigen Beitrag“, würdigte Ministerin Prof. Dr. Kolb die an der DRA geleistete Arbeit.

Im Mittelpunkt der dreitägigen, von der Leiterin des Fortbildungsreferats im Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, Ministerialrätin Ulrike Sellhorn, umsichtig und zielführend geleiteten Sitzung stand die Verständigung auf die Inhalte der im nächsten Jahr in Trier und Wustrau zu veranstaltenden Tagungen. Zunächst gab Akademiedirektor Frank Jüttner allerdings in seinem Jahresbericht einen Überblick zu den bei der Durchführung des Jahresprogramms 2010 erzielten Ergebnissen: Ausgehend von den in der Tagungsevaluation ermittelten Werten, entsprach das Tagungsangebot 2010 in einem sehr hohen Maß dem Fortbildungsbedarf der Praxis. Sowohl bei der Auslastung der Teilnehmerkapazitäten als auch bei der fachlichen Bewertung durch die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer konnten im vergangenen Jahr Spitzenwerte erzielt werden. Die Tagungsdurchführung bestätigt somit die von der Programmkonferenz beabsichtigte inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung des hohen Standards des Fortbildungsangebots. Das Interesse an den Veranstaltungen der Deutschen Richterakademie ist ungebrochen groß. Das Fortbildungsangebot wird als ein unverzichtbarer Baustein zur Weiterentwicklung der Berufskompetenz der Richterinnen und Richter und Staatsanwältinnen und Staatsanwälte in einer modernen, den Bürgern zugewandten Justiz wahrgenommen.




In den beiden Tagungsstätten in Trier und Wustrau wurden im vergangenen Jahr 141 Tagungen veranstaltet, die von 4.663 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurden. Die absolute Zahl der Tagungsgäste konnte im Vergleich zu dem bereits hohen Niveau des Vorjahres mit dem nunmehr erzielten Wert noch einmal gesteigert werden. Auch die relative, an der Ausschöpfung des tagungsabhängig angebotenen Platzkontingents orientierte Auslastung war bemerkenswert hoch: Mit 95,5 % konnte der drittbeste Wert seit dem Bestehen beider Tagungsstätten erreicht werden. Die hohe Auslastung korrespondiert mit einer in der Evaluation anhand der Teilnehmerbefragungen ermittelten hohen Bewertung der Tagungen. Im Durchschnitt lag die Gesamtbewertung, mit der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Tagungen beurteilt haben, bei 7,9 von 9 erreichbaren Punkten. Damit konnte der im Vorjahr erzielte Spitzenwert noch einmal gesteigert und das bisher beste Ergebnis erreicht werden.









2012 werden voraussichtlich 142 Tagungen an der DRA angeboten werden. Damit wird ein neuer Rekordwert erreicht. Neue Seminare sollen insbesondere zum Jugendstrafrecht, zur Mediation, zum Gesellschaftsrecht, zur Rechtshilfe in Strafsachen, zum Schwerbehindertenrecht, Subventions- und Beihilferecht, Insolvenzrecht, Familien- und Kindschaftsrecht, Strafprozessrecht, Steuerrecht und verwaltungsgerichtlichen Numerus-Clausus-Verfahren stattfinden. Die endgültige Verabschiedung des Jahresprogramms 2012 wird auf der zweiten Sitzung der Programmkonnferenz in Wustrau erfolgen.







Trier: 40 Jahre Grundsteinlegung

Am 25. Februar 1971 wurde in Trier in Anwesenheit von 9 Ministern und Amtschefs aus den Justizministerien des Bundes und der Länder am heutigen Standort der Tagungsstätte Trier der Grundstein für die Gebäude der Deutschen Richterakademie gelegt.

Nachdem sich die Justizministerkonferenz 1969 für einen festen Standort der Deutschen Richterakademie ausgesprochen hatte, war im Folgejahr auf einer Sonderkonferenz der Justizminister und -senatoren Trier als Akademiesitz bestimmt worden. Die Stadt Trier übernahm daraufhin im gleichen Jahr die Errichtung der Akademiegebäude als Auftragsangelegenheit.



In der Feierstunde, die vor nunmehr 40 Jahren aus Anlass der Grundsteinlegung in Trier stattfand, stellte der Festredner, der damalige Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Helmut Kohl, fest: „Ich glaube, dass die Rechtsanwendung als ein dauernder Lernprozess erkannt ist, der in der Institution der Deutschen Richterakademie sichtbaren Ausdruck erhält.“ Diese Einschätzung findet sich in der Entwicklung der Deutschen Richterakademie bestätigt, die heute neben der Tagungsstätte im rheinland-pfälzischen Trier eine weitere Tagungsstätte im brandenburgischen Wustrau unterhält. Die von den deutschen Justizverwaltungen in beiden Einrichtungen angebotenen fachlichen, interdisziplinären und verhaltensorientierten Tagungen erfreuen sich ausgesprochen großer Nachfrage und Akzeptanz. Der 40. Jahrestag der Grundsteinlegung weist bereits auf zwei weitere Jubiläen im Jahr 2013 hin: Am 1. Januar 1973 trat - rückwirkend - die am 12. Januar 1973 im Kurfürstlichen Palais zu Trier von den Justizministern und Justizsenatoren unterzeichnete Verwaltungsvereinbarung über die Deutsche Richterakademie in Kraft. Die feierliche Eröffnung der Deutschen Richterakademie fand dann am 16. Februar 1973 in Trier statt.








Psychotraumatologie – Interdisziplinäre Fortbildung der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Regionales Traumanetzwerk Trier“ und dem Deutschen Anwaltsverein in der Tagungsstätte Trier

Organisierte sexuelle Ausbeutung und die traumatisierten Überlebenden: Erkennen und Handeln“ war das Thema einer zweitägigen Veranstaltung aus dem landeseigenen Fortbildungsprogramm der Ministerien der Justiz Rheinland-Pfalz und des Saarlands, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Regionales Traumanetzwerk Trier“ und dem Deutschen Anwaltsverein in der Tagungsstätte Trier stattfand.




Über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich in Podiumsveranstaltungen und Expertenrunden mit der Thematik auseinandergesetzt, die Justiz und Gesellschaft angesichts des häufig lebenslangen Leidenswegs der Opfer sadistischer Gewalt vor eine besondere Herausforderung stellt. Zum Kreis der Experten gehörte auch die psychologische Psychotherapeutin Michaela Huber, die seit vielen Jahren als Psychotraumatologin mit Opfern sexueller Gewalt arbeitet. Huber beleuchtete u.a. die Bedeutung des Internets und der dort dargestellten, immer brutaler werdenden Praktiken.







„Menschliches“ in der Richterakademie

Über 50 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer wohnten einer Premiere im Rahmenprogramm der Deutschen Richterakademie Trier bei: Sieben Mitglieder einer privat organisierten Trierer Autorengruppe stellten unter dem Thema „Menschliches“ ihre Texte vor, musikalisch begleitet von Christoph Riemenschneider an der Querflöte.

Seit zehn Jahren trifft sich die aus einem VHS-Schreibkurs hervor gegangene Autorengruppe allwöchentlich in der gemeinsamen Freude am Umgang mit der Sprache, aber einer durchweg unterschiedlichen Herangehensweise an Stil und Wirklichkeit. „Es ist schon beeindruckend, wie unterschiedlich und doch so passend rote Stilettos, ein Fotoautomat oder die empfindsame Nase eines französischen Einbrechers Unterhaltsames und Nachdenkliches zum gleichen Thema ausdrücken können“, resümierte Verwaltungsleiterin Andrea Meyer und dankte Claudia Nelgen, Gabriele Belker, Ursula Ruth Weber, Albert Bisenius, Christoph Riemenschneider, Dr. Henrik Jäger und G. Siepmann-Weber für den gelungenen Abend.

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