Die Akte Rosenburg – Aufarbeitung der NS-Vergangenheit, Folgerungen für die juristische Praxis


Tagungsnr.: 21b
Veranstaltende JV: Bund
Datum: 16.06.2024 - 21.06.2024

Die Tagung wendet sich an Richterinnen und Richter aller Gerichtsbarkeiten sowie an Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Rosenburg-Projekt des BMJ, das mit dem im Oktober 2016 veröffentlichten Buch „Die Akte Rosenburg“ eine zusammenfassende Darstellung erfahren hat. Das Projekt befasst sich mit der Frage, wie man im Bundesministerium der Justiz nach 1949 mit der NS-Vergangenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im eigenen Haus verfuhr. Nach fünfjährigen Forschungsarbeiten hat die im Jahre 2012 eingesetzte Unabhängige Wissenschaftliche Kommission unter der Leitung des Historikers Prof. Manfred Görtemaker von der Universität Potsdam und des Strafrechtlers Prof. Christoph Safferling von der Universität Erlangen-Nürnberg die vielfältigen NS-Verstrickungen des damaligen Führungspersonals und dessen Auswirkungen auf die inhaltliche Arbeit des Ministeriums aufgezeigt. Die beiden Wissenschaftler werden die Ergebnisse ihrer Forschungen vortragen und erläutern.
In weiteren Vorträgen sollen die NS-Aufarbeitung in der Bundes- und Landesjustiz z. B. am BGH sowie die Rolle Fritz Bauers für die Aufarbeitung der NS-Zeit vorgestellt und diskutiert werden. Abschließend werden Folgerungen und Konsequenzen aus dem Rosenburg-Projekt (z. B. berufsethische Fragestellungen, Fragen juristischer Aus- und Fortbildung) für die heutige Zeit aus verschiedenen, fachübergreifenden Perspektiven beleuchtet. Auch ist eine Fachexkursion geplant.

Die Tagung wird auch im Rahmen des European Judicial Training Network (EJTN) ausgeschrieben. Sie ist in besonderem Maße auch für ausländische Teilnehmerinnen und Teilnehmer geeignet.

 


Zurück zur Übersicht
Deutsche Richterakademie - Tagungsstätte Trier: trier(at)deutsche-richterakademie.de - Tagungsstätte Wustrau: wustrau(at)deutsche-richterakademie.de