Familienpsychologische Gutachten und einvernehmliche Konfliktlösungen


Tagungsnr.: 18a
Veranstaltende JV: Nordrhein-Westfalen
Datum: 27.05.2024 - 31.05.2024

Die Tagung wendet sich an Richterinnen und Richter der Familiengerichtsbarkeit.
Die Veranstaltung will die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befähigen, wichtige Aspekte und aktuelle Fragen, die bei der Beauftragung und Auswertung von familienpsychologischen Gutachten von besonderer Bedeutung sind, sicherer einzuschätzen und zu bewerten. Neben Vortragsteilen sowie individueller und Kleingruppenarbeit werden im Wege der Gruppendiskussion und im persönlichen Erfahrungsaustausch für die richterliche Praxis relevante Probleme erörtert und mit der gängigen Rechtsprechung bzw. den Erkenntnissen der Rechtspsychologie abgeglichen. Darüber hinaus will die Tagung (einvernehmliche) Lösungsmöglichkeiten in Konfliktsituationen in familiengerichtlichen Verfahren erarbeiten, insbesondere mit hochkonflikthaften Familiensystemen und Besonderheiten bei Familien mit Auslandsbezug, die beispielsweise bei Parteien mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Umgangsverfahren über die Ländergrenzen hinweg entstehen können.
Geplante Themen sind:
  • Familienrechtspsychologische Sachverständige in der Kritik: Qualifikation und Auswahl von Sachverständigen
  • Qualitätsstandards (Mindestanforderungen) inhaltlicher und formaler Kriterien für rechtspsychologische Gutachten und Vorgehensweisen im Familienrecht
  • Ablauf der Begutachtung – Methoden der Sachverständigen
  • Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit familienpsychologischen Gutachten (Kindeswohl, Kindeswille, Erziehungsfähigkeit, Bindung, Interaktionsbeobachtung (mit Veranschaulichung durch ein Video))
  • Einführung in die Testpsychologie (projektive und psychometrische Testverfahren, Testgütekriterien), Hintergrundwissen und Selbstdurchführung eines psychologischen Testverfahrens
  • Systemisches Fragen, u. a. Erarbeiten von Konfliktlösungen bei hochstrittigen Familien (‚Nussknackerstrategien‘)
  • Beurteilung der Erziehungsfähigkeit gemäß § 1666 BGB (Einschränkungen durch psychische Störungen, Sucht, Partnerschaftsgewalt, Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch, Intelligenzminderung, somatische Erkrankungen u.a.)
  • Ausgewählte Störungsbilder der klinischen Kinder- und Jugendpsychologie sowie im Erwachsenenalter
  • Auswirkungen von Traumatisierungen auf die Erziehungsfähigkeit / kindliche Entwicklung (Posttraumtische Belastungsstörung PTBS)
  • Beurteilung der Umgangsregelung nach §§ 1684 ff. BGB
  • Beurteilung von Sorgerechtsregelungen und aktuellen Fragen des FamFG und BGB aus rechtspsychologischer Sicht
  • HKÜ-Verfahren.

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