Die Psychologie des Überzeugens - Der überzeugende Auftritt der Staatsanwaltschaft vor Gericht
Tagungsnr.: 6a
Veranstaltende JV: Baden-Württemberg
Datum: 12.02.2024 - 16.02.2024
Die Tagung wendet sich insbesondere an Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, die regelmäßig die Sitzungsvertretung in Hauptverhandlungen wahrnehmen.
Dass die Kunst des Überzeugens zum Bestand professionellen juristischen Könnens zählt, steht außer Frage. Ob als Werkzeug, als Waffe oder als Schlüssel tituliert, das wichtigste Mittel juristischer Arbeit ist und bleibt die Sprache. Mit ihr werden Informationen ausgetauscht, Argumente vermittelt, Meinungen transportiert. Doch was überzeugt? Dieser Frage widmet sich die Veranstaltung. Dabei werden psychologische Erkenntnisse gezielt für die praktische Anwendung durch die Staatsanwaltschaft fruchtbar gemacht.
Da sich in der strafrechtlichen Hauptverhandlung in der Regel der Ausgang eines Strafverfahrens entscheidet, werden dabei verschiedene Abschnitte der Hauptverhandlung (insbesondere Vorbereitung, Beginn, Zeugenvernehmungen, Stellungnahmen, Plädoyer) unter dem Gesichtspunkt des souveränen Auftritts und der Überzeugungskraft ins Visier genommen. Vor dem Hintergrund psychologischer Erkenntnisse wird dabei ein besonderer Fokus auf die Möglichkeiten sprachlicher Einflussnahme auf die Überzeugungsbildung gelegt, um Manipulationsversuche zu erkennen, ihnen zu begegnen und Überzeugungstechniken praktisch zu nutzen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung bildet der kommunikative Umgang mit typischen Konfliktsituationen vor Gericht. Dabei werden sowohl Deeskalationstechniken als auch Grundsysteme der Schlagfertigkeit vermittelt, mit denen schwierige Situationen souverän gemeistert werden können.
In Anbetracht der zunehmenden praktischen Bedeutung, werden in einem gesonderten Teil der Veranstaltung Grundlagen der Verhandlungspsychologie und deren praktische Anwendung im Rahmen der strafrechtlichen Verständigungsgespräche (§ 257c StPO) behandelt.
Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmenden einen auf psychologischen Erkenntnissen basierenden und praktisch unmittelbar nutzbaren „rhetorischen Werkzeugkoffer“ an die Hand zu geben, welchen sie individuell ausbauen und auf den sie in zukünftigen Hauptverhandlungen mühelos zurückgreifen können.
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