Die Akte Rosenburg und juristisches Berufsethos heute


Tagungsnr.: 19a
Veranstaltende JV: Bund
Datum: 14.06.2026 - 19.06.2026

Die Tagung wendet sich an Richterinnen und Richter aller Gerichtsbarkeiten sowie an Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.
Die Veranstaltung baut auf den Erkenntnissen des Rosenburg-Projekts auf, die in dem im Oktober 2016 veröffentlichten Buch „Die Akte Rosenburg. Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit.“ vorgestellt wurden. In dem Werk werden die Forschungsergebnisse der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Bundesministeriums der Justiz veröffentlicht, die unter der Leitung des Historikers Prof. Manfred Görtemaker und des Strafrechtlers Prof. Christoph Safferling die vielfältigen NS-Verstrickungen des damaligen Führungspersonals und die Auswirkungen dieser Verstrickungen auf die inhaltliche Arbeit des Ministeriums aufgezeigt. Die beiden Wissenschaftler werden die Ergebnisse ihrer Forschungen zu Beginn der Tagung vorstellen und erläutern.
In weiteren Vorträgen werden zahlreiche Aufarbeitungsprojekte zur NS-Vergangenheit in der Bundes- und Landesjustiz vorgestellt. Zudem wird die Rolle Fritz Bauers für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in den 1960er Jahren sowie die Bedeutung seines Wirkens für die Rechtsprechung heute präsentiert und diskutiert. In einem interaktiven Programmteil zur Mitte der Tagung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit haben, selbst Aktenstudium an ausgewählten Personalakten in Gruppen vorzunehmen, bevor am Nachmittag eine Exkursion nach Luxemburg angeboten wird, die die Zeit der NS-Belagerung mit dem Schwerpunkt Justiz im Fokus hat. Bei den sich in den beiden Folgetagen anschließenden Beiträgen soll der Bezug zur Gegenwart hergestellt werden. Folgerungen und Konsequenzen aus dem Rosenburg-Projekt werden mit Blick auf das juristische Berufsethos, die juristische Aus- und Fortbildung, den Umgang der Justiz mit Rassismus und Antisemitismus aus verschiedenen, fachübergreifenden Perspektiven beleuchtet. Abschließend soll auch die Bedeutung des Rosenburg-Projekts für die deutsche Erinnerungskultur erörtert werden.
Die Tagung wird auch im Rahmen des European Judicial Training Network (EJTN) ausgeschrieben und auch entsprechend angenommen. Sie ist in besonderem Maße auch für ausländische Teilnehmerinnen und Teilnehmer geeignet, da sie u.a. für Transitional Justice Fragestellungen nutzbar gemacht werden kann.
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