Jahresrückschau 2014


Hoher Ministerbesuch in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

Am 19. Dezember 2014 besuchte der neue Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz, Professor Dr. Gerhard Robbers (im Bild links), die Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie. Er wurde vom Direktor der Deutschen Richterakademie, Erster Staatsanwalt Dr. Rainer Hornung, sowie von der Trierer Verwaltungsleiterin, Justizrechtsrätin Andrea Meyer, in Empfang genommen. Im Rahmen einer Führung durch die Räumlichkeiten konnte sich der Minister, der sich die Zeit nahm, mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein paar freundliche Worte zu wechseln, von der Modernität der Vollverpflegungseinrichtung überzeugen. Zugleich bekam er einen guten Eindruck davon, in welchen technischen Bereichen in der näheren Zukunft weitere Modernisierungsinvestitionen erforderlich sein werden. An die Begehung der Tagungsstätte schloss sich eine Arbeitssitzung im Büro des Akademieleiters an. Professor Dr. Robbers zeigte sich bereits sehr gut über die Belange der Deutschen Richterakademie als einziger deutschlandweiter Fortbildungsstätte für Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte informiert. Direktor Dr. Hornung und Verwaltungsleiterin Meyer stellten ihrerseits die tagtäglichen inhaltlichen wie organisatorischen Herausforderungen bei der Gestaltung eines modernsten Ansprüchen genügenden Fortbildungsprogramms dar. Ein weiterer Schwerpunkt des Informationsgesprächs war die zunehmende Europäisierung und Internationalisierung der Justizfortbildung. Die Akademieleitung wies darauf hin, dass die heute stets in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz erfolgende Wahrnehmung der internationalen Interessen der Deutschen Richterakademie weder im Rahmen der ursprünglichen Verwaltungsvereinbarung des Bundes und der Länder von 1973 noch im Rahmen der Erweiterung um die Tagungsstätte Wustrau mit der neuen Verwaltungsvereinbarung von 1993 eine Rolle gespielt habe. Justizminister Professor Dr. Robbers sicherte in diesem Zusammenhang abschließend der Deutschen Richterakademie seine volle Unterstützung in allen nationalen wie grenzüberschreitenden Belangen zu.

40-jähriges Dienstjubiläum in der Tagungsstätte Trier

In der 47. Kalenderwoche 2014 wurde in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie ein besonderes Jubiläum gefeiert: Der Tarifbeschäftigte Norbert Barth konnte am Samstag, dem 15. November 2014, auf stolze 40 Jahre Beschäftigungszeit im öffentlichen Dienst zurückblicken. Neben der Grundwehrzeit von 15 Monaten entfallen fast 39 (!) Jahre auf dienstliche Tätigkeiten für die einzige überregionale Justizfortbildungseinrichtung in Deutschland: Seit dem 15. Februar 1976 übt Herr Barth mit großem Engagement seinen Beruf als Koch in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie aus. Wurde er zunächst als Jungkoch eingestellt, übernahm er 1987 die Stellung des 1. Kochs und stellvertretenden Küchenleiters. Auch in dieser Position überzeugte er mit Können und Leidenschaft, sodass er bei Ausscheiden des damaligen Küchenleiters im Jahr 2000 folgerichtig mit dieser Leitungsfunktion betraut wurde.

Mit viel Kompetenz und Herzblut steht er somit seit fast 15 Jahren einem sehr engagierten und freundlichen Team vor, das es sich jeden Tag aufs neue zur Aufgabe macht, die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer in der Akademie kulinarisch zu verwöhnen. Verwaltungsleiterin Andrea Meyer und Personalratsvorsitzende Katja Plein-Füssel dankten Norbert Barth für die geleistete treue Arbeit und überbrachten auch die herzlichsten Grüße von Direktor Dr. Rainer Hornung.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichte Frau Meyer die von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer persönlich unterzeichnete Dankesurkunde. Herr Barth ist wegen seiner natürlichen Art und seines freundlichen Umgangs bei den Tagungsgästen als auch beim Personal sehr beliebt. Mit einem Gläschen Sekt stießen dann auch die Kolleginnen und Kollegen auf das Wohl des Jubilars an und wünschten ihm für die kommenden Jahre Schaffenskraft, Arbeitsfreude und vor allen Dingen Gesundheit.



Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit Justizkarikaturen des Berliner Juristen Philipp Heinisch im Wustrauer Schloss

Am 30. Oktober 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage unter dem doppeldeutigen Motto „Kunst gerecht“ eine Ausstellung mit mehr als 50 Justizkarikaturen in Form von Kohlefederzeichnungen, Acrylbildern und Druckgrafiken des Berliner Ex-Rechtsanwalts Philipp Heinisch eröffnet. Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt durch die Neuruppiner Pianistin Juliane Felsch begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die 70 bis 80 Gäste, darunter den Wustrauer Ortsvorsteher Ingo Lamprecht. Der Akademieleiter erläuterte sodann in seinem Grußwort anhand einiger typischer Juristenwitze und ausgesuchter Zitate von Kabarettisten das ambivalente Verhältnis zwischen der vermeintlich so trockenen Justiz und dem Humor. Es sei doch immerhin bemerkenswert, dass in den kommenden knapp zwei Monaten die an Fortbildungstagungen teilnehmenden Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte durch die ausgestellten Bilder ständig an ihre eigenen Unzulänglichkeiten erinnert würden. Hornung schloss seine Worte mit einem Blick auf seine erste Lieblingsjustizkarikatur im Jurastudium, ein Werk aus dem 19. Jahrhundert des weltbekannten französischen Justizkarikaturisten Honoré-Victorien Daumier, das einen eitlen Rechtsanwalt zeigt, den es gar nicht bekümmert, den Prozess verloren zu haben, da die Mandantin ja immerhin in den unbezahlbaren Genuss gekommen sei, des Anwalts „glänzendes Plädoyer zu hören“.

Nach einem weiteren Musikstück von Juliane Felsch – mit den „Räubern“ nahm sie ein Justizthema auf – erläuterte Philipp Heinisch den Gästen in einem rund 40minütigen wissenschaftlichen Lichtbildvortrag „500 Jahre Justizkarikatur“. Einleitend wies er darauf hin, dass die ersten Justizkarikaturen bereits in den 70er Jahren des 15. Jahrhunderts und damit einige Jahrzehnte vor der ersten urkundlichen Erwähnung Wustraus zu verzeichnen waren. Der Vortragende unterstrich anhand diverser Beispiele, dass es damals vor allem darum ging, dem Klerus, dem Adel und der Justiz den Spiegel vorzuhalten, wobei häufig tierische Metaphern gewählt wurden. Auch Heinisch widmete einen wichtigen Teil seiner Ausführungen dem französischen Justizkarikaturisten Honoré-Victorien Daumier und illustrierte an einigen anschaulichen Beispielen – darunter ohne Absprache mit Akademieleiter Hornung auch das erwähnte Bild des selbstgerechten Anwalts mit seiner in Tränen aufgelösten Mandantin – das hervorragende Arbeiten Daumiers mit Übertreibungen in Gesten und Gesichtsausdrücken. Der Künstler schloss seinen Vortrag mit einigen Blicken auf seine eigenen boshaft-ironischen Innenansichten der Justiz, etwa zu den diversen Einflussnahmen auf die blinde Justitia. Sodann dankte Philipp Heinisch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie – und insbesondere den Technikern – für die sehr professionelle Unterstützung („so etwas habe ich in fast 30 Jahren eigener Ausstellungen noch nicht erlebt“), bevor die Pianistin Juliane Felsch mit dem berühmten „Gefangenenchor“ aus Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“ einen letzten ironischen Kontrapunkt setzte. Im Anschluss lud Akademieleiter Hornung die Gäste zur leiblichen Stärkung durch Häppchen und Getränke sowie zur näheren Betrachtung der in verschiedenen Sälen ausgehängten Ausstellungsstücke ein.

Zeitungsartikel können Sie unter folgenden Links nachlesen: Artikel1;  Artikel 2;

Besuch des Direktors der Deutschen Richterakademie in der Justizakademie der Slowakischen Republik in Pezinok und Omšenie

Ende Oktober 2014 besuchte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung zwei Tage lang die Justizakademie der Slowakischen Republik. Wie auch die Deutsche Richterakademie besitzt die slowakische Fortbildungseinrichtung zwei Dienstsitze. In der Liegenschaft in Pezinok (ca. 15 km von der Hauptstadt Bratislava entfernt), dem administrativen Hauptsitz, in dem auch kürzere (ein- bis zweitägige) Seminare für Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte ausgerichtet werden, empfing der Direktor der Slowakischen Justizakademie Dr. Peter Hulla (auf dem Bild links hinten) seinen deutschen Amtskollegen. Nach einem ersten Fachgespräch nahmen beide Akademieleiter etwa eine Dreiviertelstunde lang an einem praxisorientierten Workshop zum Europäischen Haftbefehl und allgemein zur Internationalen Rechtshilfe in Strafsachen teil, der an rund 50 Strafrichter sowie Staatsanwälte aus den westlichen Landesteilen der Slowakei gerichtet war. Mit einer Richterin des Verfassungsgerichts und einer Richterin des Obersten Gerichtshofs als Referentinnenduo war die Veranstaltung ausgesprochen hochkarätig besetzt. Am Nachmittag des ersten Besuchstages begaben sich die Akademieleiter sodann begleitet von einigen hochrangigen Mitarbeiterinnen der slowakischen Fortbildungseinrichtung zu deren Vollverpflegungstagungsstätte im ca. 150 km von Pezinok entfernten mittelslowakischen Örtchen Omšenie. Hier finden die an alle ca. 2.200 Richterinnen und Richtern sowie ca. 1.300 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte gerichteten, üblicherweise zwei- bis dreitägigen Fortbildungsseminare statt. Direktor Dr. Hornung zeigte sich beeindruckt von der Modernität der Tagungsstätte, die – abgesehen von der ortsüblichen Unterbringung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in insgesamt 27 Doppelzimmern – nicht hinter dem hohen Standard der deutschen Tagungsstätten in Trier und Wustrau zurücksteht und insbesondere auch für die Zeit zwischen und nach den eigentlichen Seminarabschnitten ein beeindruckendes Freizeitangebot bereithält. Im Rahmen eines festlichen Abendessens wurden konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Akademien erörtert. Der zweite Besuchstag war sodann dem fachlichen Austausch über die jeweiligen, in vielen Punkten durchaus vergleichbaren Organisationsstrukturen und Fortbildungsinhalte gewidmet. Abschließend überreichte Direktor Dr. Hulla dem deutschen Akademieleiter als Zeichen des Danks neben einigen englischsprachigen Dokumentationen über sein Haus eine gute Flasche slowakischen Rotweins. Letzterer revanchierte sich mit der Übergabe eines Exemplars der 115seitigen farbigen Festbroschüre zum 40jährigen Geburtstag der Deutschen Richterakademie im Jahr 2013 (die Slowakische Justizakademie hat 2014 ihr 10jähriges Bestehen gefeiert), des englischsprachigen Thesenpapiers „What Constitutes Good Further Training?“ der Programmkonferenz der Deutschen Richterakademie sowie eines USB-Sticks der Deutschen Richterakademie im Scheckkartenformat. Peter Hulla und Rainer Hornung bekundeten die feste Absicht, dass beide Akademien zukünftig in geeigneten Fällen eng kooperieren.

„color meets space“ – Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit abstrakten Bildern und Skulpturen der Künstlerinnen Dorette Polnauer und Berenike Michalke in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

Am 25. September 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage die neue Gemeinschaftsausstellung „color meets space“ mit knapp 25 farbig-abstrakten Acryl- und Pigmentbildern der Trierer Malerin Dorette Polnauer (im Bild links) sowie mit gleichfalls fast 25 abstrakten Ölbildern und einem halben Dutzend Steinskulpturen der Kaseler Künstlerin Berenike Michalke eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 19. Dezember 2014 dienstags bis donnerstags von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr und freitags von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach einer gelungenen Einstimmung mit romantischen Gitarrenklängen des Duos „Decameron“ begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die rund 75 bis 80 Gäste. Der Akademieleiter erläuterte den Besuchern, dass beide Künstlerinnen seit dem Kennenlernen anlässlich eines Mentoring-Projekts des rheinland-pfälzischen Kulturbüros im Jahr 2004 bereits die sechste gemeinsame Ausstellung bestreiten, was in der – so die Künstlerinnen – von erheblichem Hierarchie- und Rangordnungsdenken geprägten deutschen Kunstszene eine schon bemerkenswert lange Zeit harmonischen Zusammenarbeitens darstelle. Dorette Polnauer und Berenike Michalke hätten sich auch nach einem Jahrzehnt noch die Neugier aufeinander und auf die Kunst der jeweils anderen bewahrt. Sodann ging der Laudator auf das Besondere ihrer künstlerischen Ausdrucksformen ein: „Das Wort ’color‘ im Ausstellungsmotto steht für Dorette Polnauer. Ihre Abstraktionen sind von der Natur inspiriert, was sie mit ihrem Lieblingsmaler Caspar David Friedrich gemeinsam hat, ebenso die Vorliebe für leuchtende, ausdrucksstarke Farben. Dabei steht bei der Künstlerin eine Farbe für ein Land. So symbolisiert Grün die weiten, die stillen und unberührten Naturlandschaften Finnlands, dagegen stehen flammende rot-gelbe Ockertöne für das von zahlreichen Buschbränden geprägte Outback Australiens.“ Akademieleiter Dr. Hornung beleuchtete zur besseren Illustrierung das Bild „Down Under“ aus der australischen Periode (auf dem Bild mit den beiden Künstlerinnen im Hintergrund) sowie das viel ruhiger wirkende Werk „Am Fluss“ aus der finnischen Periode. Dabei wies er auch auf den Umstand hin, dass Dorette Polnauer ihre Farben selbst aus Acryl einerseits sowie Urfarbstoffen wie Pigmenten, Sand und Aschen andererseits mischt.

Im Folgenden wandte sich der Laudator der künstlerischen Partnerin von Dorette Polnauer, Berenike Michalke, zu. „Für sie steht im Ausstellungsmotto das Wort ’space‘, also die Weite, der Raum, die Dreidimensionalität. Schon Ihre von breitflächigem Spachteln der Farbe geprägten abstrakten Ölbilder haben eine besondere Plastizität, eine erhabene Struktur. So war der Schritt vor vier Jahren hin zu Skulpturen aus blauem Alabaster und Speckstein nur logisch. Mit ihrem künstlerischen Vorbild, dem tschechisch-französischen Maler Franz Kupka, hat sie nicht nur die Vorliebe für die Abstraktion gemeinsam, sondern auch die universelle Motivsuche in freien Assoziationsprozessen.“ Am Beispiel der Ölbildcollage „Licht“ alias „Lernen“ verdeutlichte der Akademieleiter die Rolle des Zufalls im künstlerischen Schaffen von Berenike Michalke. Anschließend wandte er sich der Skulptur „Widersprüche“ zu, die er zunächst mit den Fingern abtastete. „Jeder, der lieb zu meinen Skulpturen ist, darf sie auch streicheln!“ zitierte Rainer Hornung die Künstlerin. Sodann erläuterte er, wie Berenike Michalke so lange eine amorphe Steinmasse umschleicht, bis der Stein gleichsam zu ihr spricht und sein Motiv offenbart. Beim Werk „Widersprüche“ sei so ein maskenartiges Gesicht entstanden, hinter dem sich zum einen Elemente von – in der Astrologie für phlegmatische Menschen stehenden – Fischen befänden, zum anderen eine Widderhornschnecke. Der typische Widder wolle mit dem Kopf durch die Wand und stehe somit in Widerspruch zu den Fischen – daher auch der Werktitel. Anschließend dankten die beiden Künstlerinnen der Deutschen Richterakademie und den Gästen für die Gelegenheit, ihre Kunst in den „wunderbaren Räumlichkeiten“ der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie auszustellen. Abgerundet wurde die von allen Beteiligten als sehr gelungen eingestufte Vernissage durch weitere romantische Gitarrenmelodien des Duos „Decameron“ sowie durch die Einladung der Gäste zu Speis und Trank seitens der Deutschen Richterakademie.


25-jähriges Dienstjubiläum in der Tagungsstätte Trier

Nach der Sommerpause wurde im September 2014 in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie ein besonderes Jubiläum gefeiert: Die Tarifbeschäftigte Gerhild Kaemmerer-Jastroch kann auf stolze 25 Jahre dienstlicher Tätigkeit für die einzige überregionale Justizfortbildungseinrichtung in Deutschland zurückblicken. Seit dem 15. August 1989 übt sie mit großem Engagement ihren Beruf in der Verwaltungsabteilung der Tagungsstätte Trier aus. War sie zunächst im Sekretariat eingesetzt, überzeugte die Jubilarin bald darauf rund zehn Jahre lang mit ihrer Freundlichkeit und Kompetenz als Leiterin des die Außenkontakte der Deutschen Richterakademie besonders prägenden Tagungsbüros, bevor sie auf eigenen Wunsch in die ebenso anspruchsvolle Sekretariatstätigkeit zurückkehrte. Wegen ihres Humors, ihrer Hilfsbereitschaft und auch ihrer besonderen künstlerischen Ader ist die mit einem ehemaligen Direktor der Deutschen Richterakademie verheiratete Tarifbeschäftige im Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr beliebt. So ließen es sich die Kolleginnen  und Kollegen aus der Verwaltung denn auch nicht nehmen, gemeinsam mit dem Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung und der Trierer Verwaltungsleiterin Andrea Meyer der Tarifbeschäftigten Gerhild Kaemmerer-Jastroch herzlich zum „25-Jährigen“ zu gratulieren. Neben einem bunten Blumenstrauß (und einer guten Flasche französischen Rotweins) überreichte der Akademieleiter der Jubilarin verbunden mit einem nochmaligen Dank für das große Engagement sowie für die jederzeitige Loyalität eine vom Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz Jochen Hartloff persönlich unterzeichnete Glückwunschurkunde.

 Besuch einer hohen koreanischen Justizdelegation in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

Am 15. September 2014 besuchte eine vierköpfige Justizdelegation aus der Republik Korea samt Dolmetscherin die Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie. Angeführt wurde die Delegation vom Obersten Staatsanwalt beim Koreanischen Obersten Gerichtshof, der zugleich eine Staatssekretärsfunktion im Justizministerium einnimmt und das Koreanische Justizfortbildungsinstitut leitet (Lee Deuk Hong, im Bild der Dritte von rechts). Die Gäste interessierten sich insbesondere für Fragen der Aus- und Fortbildung der Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte in Deutschland, angesichts des staatsanwaltlichen Hintergrunds fast aller Delegationsteilnehmer vor allem für Schulungen auf dem Gebiet des Strafrechts. Aber auch die Verwaltungsstrukturen der Deutschen Richterakademie und ihrer Programmkonferenz sowie die Entscheidungsprozesse bei der Entwicklung des Jahresfortbildungsprogramms wurden von den sehr gut vorbereiteten Gästen gezielt hinterfragt. Zu diesen Aspekten gab der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung – nach einer Führung durch die von den Delegationsmitgliedern als ebenso moderne wie funktionelle Fortbildungseinrichtung bewunderte Tagungsstätte Trier – im Rahmen einer Arbeitssitzung anhand einer PowerPoint-Präsentation Auskunft. Besonders beeindruckt zeigten sich die koreanischen Gäste vom Programm der parallel laufenden interdisziplinären Tagung „Richterliche und staatsanwaltliche Ethik – Justizielle Standards im länderübergreifenden Vergleich“, die das Oberlandesgericht Schleswig jährlich für die Deutsche Richterakademie ausrichtet und die in diesem Jahr als sogenannte „Upgrade Activity“ des Europäischen Justizfortbildungsnetzwerks EJTN von einer durchgängigen Simultandolmetschung sowie der damit verbundenen Teilnahme von insgesamt elf Richter/innen und Staatsanwält/inn/en aus dem EU-Ausland (Rumänien, Estland, Lettland, Tschechien, Slowakei, Österreich, Spanien) profitiert. Der Besuch der koreanischen Justizdelegation endete mit der Übergabe eines repräsentativen Gastgeschenks durch den Delegationsleiter an Akademieleiter Hornung. Das Geschenk hat umgehend seinen Platz im Vitrinenschrank im Eingangsbereich der Tagungsstätte Trier gefunden.

 „Realität und Vision“ – Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit Bildern der Havelländer Künstlerin Petra Ebke in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie

Am 4. September 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage die Ausstellung „Realität und Vision“ mit 84 überwiegend klein- bis mittelformatigen Bildern der Malerin Petra Ebke aus dem havelländischen Schönewalde-Glien eröffnet. Bis zum 24. Oktober 2014 werden im Zieten-Schloss viele gegenständliche Motive – vor allem Landschaften –, teils aber auch Abstraktionen zu sehen sein, die aus zahlreichen verschiedenen Farb- und Werkstoffen wie Öl-, Acryl-, Pigment-, Aquarell- und Tintenfarben sowie Beize, Gaze, Pappe, Spachtelmasse, Schilfrohr, Holz, Rinde usw. auf Leinwand bzw. Papier gestaltet worden sind.


Der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung begrüßte die rund 75 Gäste. Nach der Begrüßung führte Hornung mit einer persönlichen Laudatio auf Petra Ebke in die Ausstellung ein. Er erläuterte den Gästen zunächst die nicht wenigen Gemeinsamkeiten zwischen der Künstlerin und ihrem Lieblingsmaler Vincent van Gogh: Wie auch der wohl größte niederländische Maler des ausgehenden 19. Jahrhunderts liebt Petra Ebke die Natur über alles, sie bezeichnet sich selbst als „Plein-Air-Malerin“, übt ihr größtes Hobby also vornehmlich an der frischen Luft aus. Die Naturvorliebe betrifft aber auch die Motivik: Tatsächlich waren auf Petra Ebkes Werken bis vor drei oder vier Jahren nahezu ausschließlich Landschaften zu sehen, meist in Öl oder Acryl auf die Leinwand gebannt. Der kräftige Pinselstrich und das Spiel mit teilweise ins Surreale gehenden Farben zeichnen dabei sowohl van Gogh als auch die Havelländerin aus. Der Laudator beleuchtete sodann den Stilwandel der Künstlerin ab ca. 2010 mehr und mehr in Richtung Abstraktion unter freiem Experimentieren mit Farbarten und Farbträgern (was auch van Gogh keinesfalls fremd war). Er erklärte den Gästen an ausgesuchten Beispielen, wie Petra Ebke in jüngerer Zeit durch den üppigen Auftrag diverser flüssiger Farben mit unterschiedlichen Viskosegraden – was mehrtägiges Abwarten bis zur vollständigen Durchtrocknung erforderlich macht – das zufällige Entstehen plastischer Strukturen, Risse und Einsprengsel fördert. Ganz folgerichtig finden die so entstandenen Werke ihren Titel – so ihnen die Malerin überhaupt einen gibt – erst ganz am Ende des künstlerischen Schaffensprozesses im Rahmen einer mehr oder weniger freien Assoziation (als Beispiel sei das Bild „Gebetsmühle“ oben rechts genannt).

Nach einem musikalischen Intermezzo beleuchtete Akademieleiter Hornung sodann die Biografie von Petra Ebke. Obwohl diese schon zu Schulzeiten – namentlich im Rahmen von Porträtzeichnungsprojekten – ihre besondere Liebe zur bildenden Kunst entdeckt hatte, kam es nach der Schulzeit bedingt durch die Berufsausbildung zur Finanzkauffrau mit anschließendem Betriebswirtschaftsstudium einerseits und die Familiengründung andererseits zu einer mehr als ein Jahrzehnt dauernden künstlerischen „Zwangspause“, bevor Petra Ebke nach der sogenannten „Wende“ die Liebe zur Malerei wiederentdeckte und ab 1993 dann sogar „jede freie Minute“ in ihrem eigenen Atelier verbrachte, nachdem das heimatliche Wohnzimmer längst zu klein geworden war. Der Laudator berichtete, dass es die Künstlerin bis heute einschließlich der aktuellen Exposition bereits zu 15 Einzel- und sechs Gemeinschaftsausstellungen gebracht hat, die meisten im Berlin-Brandenburger Raum, aber auch auf Rügen und sogar im Rahmen der auch international bekannten Kunstmesse im baden-württembergischen Wiesloch. Direktor Dr. Hornung schloss seine Lobrede auf Petra Ebke mit einem näheren Blick „durch das Vergrößerungsglas“ auf einige besonders hervorstechende Exponate, bevor er der Künstlerin dafür dankte, dass diese das altehrwürdige Zieten-Schloss mit ihrer faszinierenden Kunst wie auch mit ihrer Persönlichkeit bereichert.

Die Künstlerin dankte ihrerseits in ihren an die Gäste der Vernissage gerichteten persönlichen Worten zunächst den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Richterakademie – und namentlich den Haustechnikern – für die geleistete hervorragende Arbeit bei der Vorbereitung der Ausstellung. Petra Ebke freute sich sichtlich, ihre Werke an einem so repräsentativen und schönen Ort wie dem Zieten-Schloss ausstellen zu können, und überreichte dem Cheftechniker des Hauses stellvertretend für die gesamte Belegschaft einen mit allerlei Delikatessen gefüllten Korb. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von zahlreichen klassischen Klavierstücken der ausgezeichneten Berliner Konzertpianistin Barno Haknazar.

Die Ausstellung ist bis zum 24. Oktober 2014 mittwochs von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr im Wustrauer Zieten-Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich.  Zeitungsartikel können Sie unter folgenden Links nachlesen: Artikel 1; Artikel 2  



Hoher Ministerbesuch in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie

Am 1. September 2014 besuchten der Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz Jochen Hartloff sowie der Minister der Justiz des Landes Brandenburg Dr. Helmuth Markov die Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie. Der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung und die Verwaltungsleiterin der Tagungsstätte Wustrau Christiane Uckrow empfingen die beiden Ressortchefs, in deren Zuständigkeitsbereich die beiden Tagungsstätten der Deutschen Richterakademie fallen, im Zieten-Schloss. Die Minister zeigten sich von der Großzügigkeit und Modernität der Fortbildungseinrichtung ebenso beeindruckt wie von der hohen Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jochen Hartloff unterstrich, wie wichtig es für eine gelungene Fortbildung sei, dass sich die teilnehmenden Richterinnen und Richtern, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte aus allen 16 Ländern vor Ort wohlfühlten und sich auch außerhalb des eigentlichen Tagungsprogramms in angenehmem Rahmen über ihre Berufspraxis austauschten. Dr. Helmuth Markov hob seinerseits hervor, dass ein besonders wichtiges Feld der justiziellen Fortbildung stets die internationale Zusammenarbeit sein müsse. Für das Land Brandenburg sei diesbezüglich der Kontakt mit Polen besonders wichtig. Akademieleiter Hornung freute sich, mitteilen zu können, dass bereits Ende September 2014 eine hohe Delegation der Polnischen Justizschule nach Wustrau kommen werde, um das erste gemeinsame Seminar Ende April 2014 vorzubereiten. Beeindruckt zeigten sich die Minister von den sehr hohen Auslastungsraten der Tagungen der Deutschen Richterakademie, die seit mehr als zehn Jahren konstant bei 90 bis 95% liegen.


Zum Abschluss ihres zweistündigen Aufenthaltes im Zieten-Schloss verschafften sich beide Justizminister einen ganz praktischen Einblick in die Fortbildung bei der Deutschen Richterakademie. Sie besuchten einen Tagungsabschnitt der von Oberstaatsanwalt a.D. Manfred Knieling (im oberen Bild rechts) geleiteten bewährten rheinland-pfälzischen Tagung „Aktuelle Entwicklungen in Kriminalistik und Strafrechtspflege“, der dem neuen Phänomen des sogenannten „Cyber Grooming“ gewidmet war. Ein baden-württembergischer Polizeibeamter berichtete anschaulich anhand konkreter Beispiele, wie sich pädophil veranlagte erwachsene Männer im Internet in Sozialen Netzwerken speziell für Kinder und Jugendliche als Jugendliche ausgeben, um sich durch die entstandenen Kontakte sexuelle Befriedigung zu verschaffen. Der Referent illustrierte aus eigener Erfahrung Strategien zur erfolgreichen Bekämpfung dieser besonders widerwärtigen Form der Kriminalität. Zum Abschluss des Ministerbesuchs überreichte Akademieleiter Hornung Jochen Hartloff und Dr. Helmuth Markov jeweils einen feinen französischen Rotwein aus seiner Sammlung. Der rheinland-pfälzische Minister hatte zuvor den Weinkeller der Tagungsstätte Wustrau mit zwei Flaschen guten Moselweins bereichert.

 

Sehr erfolgreiches Deutsch-Chinesisches Richterseminar zum Recht des geistigen Eigentums in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie beendet

Vom 24. bis zum 28. August 2014 fand in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie das inzwischen Siebte Deutsch-Chinesische Richterseminar statt, das vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gemeinsam mit dem Pekinger Büro der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH organisiert worden war und das dem für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten besonders wichtigen Leitthema „Recht des geistigen Eigentums“ gewidmet war. Das National Judges College in Peking, die chinesische Richterakademie, hatte zu der Tagung drei eigene Vertreter unter Leitung des Direktors der Forschungsabteilung, GUAN Yi (auf dem Foto vorne links), sowie fünf hochrangige Richterinnen und Richter aus nördlichen, östlichen und südlichen Provinzen Chinas entsandt. Wohl auch aufgrund des international angelegten Themas sprachen fast alle Mitglieder der chinesischen Delegation gutes Englisch, sodass auch außerhalb der gedolmetschten offiziellen Tagungsabschnitte ein zwangsloser Austausch mit den 19 deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus neun Bundesländern möglich war. Im Rahmen des Seminars wurden Einzelthemen wie die jeweiligen nationalen Institutionen zum Schutz des geistigen Eigentums, das Urheberrecht, das Markenrecht, das Patent- und  Gebrauchsmusterrecht sowie Produktpiraterie auf der Grundlage von Impulsreferaten der Teilnehmer (pro Einzelthema ein deutscher und ein chinesischer Redner) behandelt, wobei stets auch viel Zeit für erfreulich offene Diskussionen blieb. Abgerundet wurde das Programm durch einen gemeinsamen Besuch im Deutschen Patent- und Markenamt Berlin und im BMJV. Der Delegationsleiter GUAN Yi dankte der Deutschen Richterakademie zum Abschied für die gewährte Gastfreundschaft in einer „großartigen Fortbildungsstätte“ und trug in diesem Rahmen ein selbstverfasstes Gedicht in chinesischer und in englischer Sprache vor. Einer der chinesischen Gäste überreichte zudem ein traditionelles chinesisches Wandgemälde auf Seide, das einen Ehrenplatz im Wustrauer Zieten-Schloss erhalten wird.



Hochrangige Justizdelegation aus Jordanien informiert sich in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie über die deutsche Juristenaus- und fortbildung


Am 18. Juni 2014 besuchten mit Herrn Mansour Hadidi, Direktor des Judical Institute of Jordan in Amman und Herrn Ammar Husseini, dem Leiter der Abteilung für internationale Zusammenarbeit im Justizministerium Jordaniens, hochrangige Vertreter der jordanischen Justiz die Deutsche Richterakademie in Trier. Begleitet wurden sie von Herrn Dr. Arnd Wöhler, dem für Jordanien zuständigen Projektleiter der IRZ in Bonn. In Vertretung des Direktors begrüßte Verwaltungsleiterin Andrea Meyer die Gäste aufs herzlichste, bevor sie sich zuerst bei einem Rundgang durch die Akademie mit den verschiedenen Gebäude- und Funktionsteilen einen Überblick über die Tagungsstätte verschafften. Die Großzügigkeit, die Modernität und die Kundenfreundlichkeit der Fortbildungseinrichtung begeisterte sie. In der anschließenden Arbeitssitzung erläuterte Frau Meyer zunächst wesentliche Grundzüge der Aus- und Fortbildung der Juristen in Deutschland, insbesondere die Aufgaben und die Arbeitsweise der Deutschen Richterakademie. Die jordanischen Delegationsteilnehmer beteiligten sich rege, der Schwerpunkt ihres Interesses und der anschließenden Fragen bezog sich insbesondere auf die Trennung von Studium (Einheitsjurist) und Fortbildung (für Richter und Staatsanwälte), auf die Auswahlkriterien bei der Ernennung neuer Richter und Staatsanwälte in Deutschland sowie auf das besonders breitgefächerte Fortbildungsangebot der Deutschen Richterakademie. Besonders beeindruckt zeigten sich die jordanischen Gäste von der Vielfalt im Bereich der verhaltensorientierten Tagungen, den sogenannten softskills, und im interdiziplinären Kontext. Seminare zum Gesundheitsmanagement und zur Körpersprache, Stimmtrainings sowie Kurse zum Recht in Verbindung mit Sport, mit Medizin, mit Kunst erregten ihre besondere Aufmerksamkeit und sie nahmen gerne das Angebot der Akademie an, im Nachgang zum Delegationsbesuch weiterführende Informationen und Programmvorschläge zu diesen Fortbildungsthemen zu erhalten. Eine zukünftige Zusammenarbeit der beiden Akademien befand Herr Hadidi als eine wünschenswerte, insbesondere für die sich noch im Aufbau befindliche jordanische Fortbildungseinrichtung nutzbringende Folge dieses Besuches. Zum Abschied waren sich alle einig, dass es ein sehr interessanter und lehrreicher Tag war, für den sich die Gäste sehr bedankten, bevor sie sich mit einem Bündel neuer Eindrücke und Informationen zurück auf den Weg nach Bonn machten. 

Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit Kunstwerken der Trierer Malerin Lilo Schaab in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

Am 15. Mai 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage die Ausstellung „IMMER IN BEWEGUNG“ mit knapp 50 weit überwiegend in Acrylfarben auf Leinwand angefertigten Bildern der Trierer freischaffenden Künstlerin Lilo Schaab eröffnet. In den offiziellen Teil der Vernissage führten rhythmische afrikanische Trommelklänge eines Quartetts (Bärbel Schulte, Thomas Nitsche, Ayoub Allouani und Behnam Hassani) von der Trierer „Percussion Academy“ ein. Sodann begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die weit mehr als 100 Gäste, darunter Werner Jastroch, Direktor der Deutschen Richterakademie in den frühen 90er Jahren, und Rolf Lyding, langjähriger Verwaltungsleiter der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie bis 2006.

Im Folgenden beschrieb der Akademieleiter das bewegte Leben von Lilo Schaab und die Besonderheiten ihrer künstlerischen Ausdrucksformen, d.h. namentlich die zunehmende Abkehr vom Gegenständlich-Naturalistischen hin zu abstrakt-geometrischen bzw. organischen Formen und Linien, die Vorliebe für kräftige Farben und das stetige Experimentieren mit dem Wechsel- und Widerspiel von Form und Farbe. Hornung zeigte in diesem Zusammenhang verblüffende Parallelen – sowohl hinsichtlich der Lebensführung als auch hinsichtlich des Kunstverständnisses – zwischen Lilo Schaab einerseits und Willi Baumeister, einem der bedeutendsten deutschen Maler der Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, andererseits auf. Dass die Trierer Künstlerin ihren Bildern fast nie Titel gibt – eine Ausnahme bildet im Rahmen der nunmehr eröffneten Ausstellung allein die Bilderreihe „Markttage“ –, erklärte der Laudator mit den Besonderheiten des jeweiligen künstlerischen Schaffensprozesses. Lilo Schaab weiß nämlich bei ihren Abstraktionen zu Beginn des Malens nie, wie sich letztlich Farben und Formen zu welcher genauen Gesamtkomposition ergänzen werden. Akademieleiter Hornung zitierte die Selbsterkenntnis der Künstlerin, dass sie während des künstlerischen Schaffens „in sich aufräume“ und dass sie es als eine Art Bevormundung des Betrachters empfinden würde, wenn sie ihren geometrischen bzw. organischen Formen und Linien mehr oder weniger (un)passende Titel geben würde.


Nach einem Blick auf die bevorzugten Techniken und Ausdrucksformen von Lilo Schaab – Auftragen, Wiederabkratzen, Überdecken etc. von und mit Acrylfarben auf Leinwand, teils auch unter Einsatz von Papier als collageartiges Element – läutete das Quartett von der „Percussion Academy“ mit weiteren fetzigen afrikanischen Trommelrhythmen, die das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen, den zweiten Teil der Laudatio ein. Direktor Dr. Hornung beleuchtete nun den künstlerischen Werdegang von Lilo Schaab ab dem Zeitpunkt, als diese in politisch bewegten Zeiten nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester 1968 nach Trier umgezogen war. Das zunächst vorhandene Fremdeln mit der ältesten Stadt Deutschlands war ebenso Gegenstand der Befassung wie erste Malkurse Anfang der 70er Jahre bei Guido Bidinger, einem für seinen intensiven Farbeinsatz bekannten Urgestein der Trierer Kunstszene, aber auch bei der Europäischen Kunstakademie Trier und in der bekannten Künstlerkolonie Worpswede. Einen wichtigen Platz in der Laudatio nahm zudem das herausragende soziale Engagement von Lilo Schaab ein, das sie geschickt mit ihrer freischaffenden Malerei verbindet. Der Akademieleiter berichtete, dass die Künstlerin bereits seit 15 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund und der Trierer „Tuchfabrik“ Malkurse für Kinder und Jugendliche anbietet, seit sieben Jahren darüber hinaus im eigenen Atelier freie Malkurse für Seniorinnen und Senioren organisiert und schließlich seit 2013 auch in Zusammenarbeit mit dem Verein „Lebenshilfe e.V.“ Malkurse für körperlich bzw. geistig behinderte Menschen leitet.

Zum Abschluss seiner Lobrede auf Lilo Schaab nahm Direktor Dr. Hornung drei besondere Exponate näher unter die Lupe, darunter eines der beiden Motto-Bilder der Ausstellung (siehe Foto). Er erläuterte, wie durch den geschickten Farbgebrauch, durch den durchdachten Einsatz geometrischer Linien und Formen sowie durch das Abkratzen von und das Überdecken mit Farben eine in sich stimmige, Dynamik und Bewegung vermittelnde Gesamtkomposition entstanden sei. Dass seine Assoziation – ein zerbrochener Spiegel, in deren nichtblinden Elementen eine Naturlandschaft vorbeihusche – nicht die einzig denkbare Auslegungsmöglichkeit sei, räumte der Laudator freimütig ein. Die folgende Anekdote, dass sich anlässlich der früheren Ausstellung „Formen und Farben“ von Lilo Schaab in der Deutschen Richterakademie Trier im Jahr 2004 eine Richterin und ein Richter kennen und lieben gelernt hatten und dass der Richter Jahre später sogar eines der damaligen Exponate als Überraschungsgeschenk für die Hochzeitsfeier erworben hatte, rührte und amüsierte die Besucher der Vernissage. Der Akademieleiter dankte Lilo Schaab sodann herzlich mit einem farbig-bunten Blumenstrauß und erläuterte den Gästen, dass die Künstlerin lieber ihre Bilder sprechen lassen wolle, als selbst Worte an das Publikum zu richten. Der offizielle Teil der Vernissage wurde daher mit zwei weiteren afrikanischen Trommelmusikstücken des Quartetts von der „Percussion Academy“ abgerundet, die einen derart eingängigen Rhythmus aufwiesen, dass einige Vernissagebesucher sich so sehr im Takt bewegten, dass es bis zu offenen Tanzschritten nur noch eines kleinen Impulses bedurft hätte. Anschließend lud Direktor Dr. Hornung die zahlreichen Gäste zum Verweilen in der Tagungsstätte Trier mit Häppchen und Getränken ein.

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Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit farbenfrohen Blumenbildern des Berliners Rian Dreuw im Wustrauer Schloss

Am 8. Mai 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage unter dem eingängigen Motto „Zeitlos-zarte Blüten“ eine Ausstellung mit mehr als 50 farbenfrohen Blumen-  und Blütenbildern in Pigment-, Öl- und Acrylfarben auf Leinwand des Berliner Tontechnikers und passionierten Malers Rian Dreuw eröffnet. Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt durch den Neuruppiner Harfner Søren Wendt begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die 80 bis 100 Gäste, darunter den Wustrauer Ortsvorsteher Ingo Lamprecht sowie den pensionierten Konstanzer Strafrichter Jürgen Bischoff, an dessen Ausstellung mit Extremfotografien aus der Arktis im Jahr 2013 sich zahlreiche Vernissagebesucher noch lebhaft erinnern konnten.

Nach der Begrüßung führte Hornung mit einer persönlich gefärbten Laudatio in die Ausstellung ein. Er erläuterte den neugierigen Gästen zunächst, wie Rian Dreuw überhaupt auf die Idee gekommen war, seine Werke in der Deutschen Richterakademie auszustellen. Tatsächlich sei es für einen reinen Hobbymaler ohne kunstwissenschaftlichen Hintergrund gar nicht so einfach, an Ausstellungsflächen zu kommen. Galerien stellten sich vielfach als „closed shop“ dar. Manchmal müsse man sich dann schon mit Internetrecherchen oder Informationen von anderen Ausstellungseröffnungen behelfen. Der Akademieleiter unterstrich in diesem Zusammenhang, dass es weder das Anliegen noch der Anspruch der Deutschen Richterakademie sei, mit ihren jeweils drei bis vier Ausstellungen im Jahr in Trier und in Wustrau kunstwissenschaftlich Interessierte zu bedienen. Vielmehr gehe es darum, vornehmlich Künstlerinnen und Künstlern aus der jeweiligen Region sowie kunstschaffenden Richtern und Staatsanwälten ein geeignetes Forum zu bieten. Im Vordergrund stehe dabei, dass die Kunst schön, interessant und abwechslungsreich sei und dass sie gut in das jeweilige Ambiente passe. Unter zu stimmendem Nicken der Gäste betonte Hornung, dass die farbenfrohen Blumen- und Blütenmotive von Rian Dreuw perfekt in die Räumlichkeiten des Wustrauer Zieten-Schlosses passten.

Sodann beleuchtete der Laudator die Biografie des seit 2012 pensionierten Hobbymalers. Er berichtete, dass Rian Dreuw – wie so viele Kunstgeneigte – seinen Traumberuf des Bühnenbildners nicht ausüben durfte, da seine Eltern bestimmt hatten, dass es schon eine „solide Ausbildung“ – nämlich eine solche zum Maschinenschlosser – sein müsse. Freilich verschlug es den gebürtigen Rheinländer, so wusste Akademieleiter Hornung zu berichten, mit Antritt der Ausbildung 1968 nach Westberlin, das damals ganz unter dem Eindruck der beginnenden Studentenunruhen stand. Auch Rian Dreuw geriet sehr rasch unter den Einfluss der Außerparlamentarischen Opposition APO, was u.a. dazu führte, dass er zwar einerseits bürgerlich heiratete, andererseits aber den gemeinsamen Sohn in einer antiautoritären Elterngruppe mit Kinderladen erzog. Wie ein hochmütiger Student und Vater aus der Elterngruppe mit abschätzigen Bemerkungen über Nichtstudierte maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass sich Rian Dreuw vom Einfluss der Bewegung löste, erzählte der Laudator den Vernissagebesuchern anschaulich. Der folgende Blick auf die künstlerische Biografie des Ehrengasts des Abends verriet den Gästen sodann, dass Rian Dreuw nach einem Abendkurs an der Berliner Hochschule für die Bildenden Künste, mit dem nur die Basis gelegt wurde, weitgehend autodidaktisch – beeinflusst und inspiriert vor allem von Salvador Dalí, Pablo Picasso und Hieronymus Bosch – in den 70er Jahren seinem ganz eigenen persönlichen Stil entwickelt und sich in diesem Zeitraum sogar mit einem eigenen Atelier im Ladenlokal gleichsam mit Haut und Haaren der Malerei verschrieben hatte. Besondere Aufmerksamkeit widmete Akademieleiter Hornung sodann dem radikalen Stilwandel in der Kunst Rian Dreuws ab dem Jahr 2000: Inspiriert von einer Anregung seiner neuen Lebensgefährtin, die seine bisherigen Bilder als „zu depressiv“ empfand, wandte sich der Berliner Maler zunächst zögerlich, dann umso entschlossener von seinen bis dahin bevorzugten Dalí-artig surrealistischen Verformungen ab und wandte sich stattdessen dem Einfangen und Festhalten von Blumen und Blüten zu. Der Laudator erläuterte den Gästen, wie es Rian Dreuw durch die Mischung von Pigmentfarben sowie durch das Auftragen der Grundierung mit Schwämmen – auch unter Benutzung von Wasserzerstäubern – vermag, vielschichtige Bildhintergründe zu gestalten, auf denen die sodann in Öl  bzw. Acryl aufgetragenen Blumen und Blüten eine besondere Flächigkeit und Plastizität erlangen.

Nach einem näheren Blick auf vier besonders hervorstechende Exponate der Ausstellung „Zeitlos-zarte Blüten“ – darunter auch das schon fast fotografisch anmutende Mottobild, das zartrosa Blüten vor grünem Hintergrund zeigt – dankte Akademieleiter Hornung dem Berliner Maler herzlich mit einem feinen Tropfen Wein für die Bereicherung der Tagungsstätte Wustrau durch seine Werke. Der Harfner Søren Wendt verzauberte sodann das Publikum mit seiner Version des weltbekannten Stücks „What a wonderful world“, bevor Rian Dreuw einige eigene Worte des Dankes sowohl an die Gäste der Vernissage als auch vor allem  an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie richtete. Nach dem offiziellen Teil der Vernissage nahmen die Gäste – gestärkt durch von der Richterakademie gestiftete Häppchen und Getränke – die in verschiedenen Sälen ausgehängten Ausstellungsstücke näher unter die Lupe.

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Sehr erfolgreiches interaktives Strafrechtsseminar des EJTN in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

In der dritten Märzwoche 2014 fand in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie ein vom Europäischen Justizfortbildungsnetzwerk EJTN geplantes und gemeinsam mit der deutschen Fortbildungseinrichtung organisiertes zweieinhalbtägiges Seminar statt, im Rahmen dessen sich rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Strafrichter/innen und Staatsanwälte/-innen aus Finnland, der Tschechischen Republik und Deutschland sowie Vertreter von EUROJUST (eine europäische Einrichtung zur Koordinierung grenzüberschreitender Ermittlungsverfahren) – anhand von interaktiven Übungen und Simulationen mit der grenzüberschreitenden Rechtshilfe in Strafsachen befassten. Eine fiktive Akte, die sich mit grenzüberschreitender organisierter Kriminalität rund um umfangreiche Betäubungsmittelgeschäfte, (versuchte) Tötungsdelikte sowie Geldwäsche befasste und dabei Bürger aller drei genannter Staaten involvierte, diente als Grundlage für Gruppenarbeiten. Zunächst mussten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren jeweiligen nationalen Gruppen überlegen, welche Europäischen Haftbefehle und sonstigen grenzüberschreitenden Maßnahmen – Durchsuchungen und Beschlagnahmen zur Beweissicherung, Überwachung der Telekommunikation, Einfrieren von Gewinnen aus den Straftaten, Observationen etc. – mit welchen Adressaten – Finnland? Tschechien? – einzuleiten waren. Anschließend waren entsprechende Anträge unter Benutzung der einschlägigen elektronischen Formulare in englischer Sprache zu formulieren. Die besondere Schwierigkeit lag dabei darin, dass den nationalen Gruppen – wie im echten Leben auch – nur gefilterte Informationen zur Verfügung standen und sie insbesondere über den Ermittlungsstand in den beiden anderen Staaten nicht Bescheid wussten. Folgerichtig ergab sich bei der in einem folgenden Schritt – immer noch in den nationalen Gruppen – vorgenommenen Prüfung der nunmehr eingegangenen Rechtshilfeersuchen aus den jeweils anderen Staaten die eine oder andere Überraschung – etwa, dass eine mit Europäischem Haftbefehl gesuchte Person bereits verstorben oder dass eine beantragte Durchsuchung oder Observation sich bereits erledigt hatte. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde so plastisch vor Augen geführt, wie wichtig bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist, auch um Risiken wie einen grenzüberschreitenden Strafklageverbrauch zu minimieren. Dementsprechend bestand der dritte und entscheidende Schritt in den Simulationen darin, dass sich die finnischen, tschechischen und deutschen Strafverfolgerinnen und Strafverfolger zunächst im Rahmen informeller Konsultationen und sodann auf einem formellen trilateralen Koordinierungstreffen unter der Federführung von EUROJUST (Foto) über das weitere Procedere einig wurden. Dass schließlich die Strafverfolgung einvernehmlich in deutscher Hand gebündelt wurde, war dabei nur ein Zufall und allein den Besonderheiten des fiktiven Falls geschuldet. Sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfanden die trilaterale Zusammenarbeit als menschlich ausgesprochen angenehm und als fachlich sehr konstruktiv. Hierzu trugen sicher auch der informelle abendliche Austausch in der Weinstube der Trierer Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie sowie ein feierliches Festessen im feinen Trierer Restaurant „Bagatelle“ nicht unerheblich bei. So traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freitagnachmittag mit einem ganzen Bündel voller neuer Eindrücke und Erfahrungen die teilweise sehr lange Heimreise an.

Treffen der EJTN-Arbeitsgruppe „Fortbildung für Fortbilder“ in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie

Im Wustrauer Zieten-Schloss traf sich am 4. Februar 2014 letztmals in der  Amtsperiode 2011 - 2014 die Arbeitsgruppe „Training the Trainers“ („Aus-/Fortbildung für Aus-/Fortbilder“) des Europäischen Justizbildungsnetzwerks EJTN. Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, den Grundsätzen des Erwachsenenlernens (sogenannte „Androgogik“) gerecht werdende moderne Aus- und Fortbildungsmethoden in den 28 EJTN-Staaten (= EU-Staaten) bekanntzumachen und zu verbreiten. Neben dem Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung gehören die Leiterin des Justizfortbildungszentrums der Republik Lettland (LJTC), Solvita Kalnina-Caune, der Leiter des Fortbildungsreferats im Justizministerium Finnlands, Jorma Hirvonen, sowie zwei Fortbildungsexpertinnen des niederländischen Justizstudienzentrums SSR und der rumänischen Nationalen Richter- und Staatsanwaltsschule NIM, Nathalie Glime und Otilia Pacurari (allesamt von links nach rechts in der linken Reihe), der Arbeitsgruppe an. Das Vorsitzland Italien war durch Giacomo Fumu von der italienischen Richter- und Staatsanwaltshochschule SSM (in der rechten Reihe in der Mitte) vertreten. Nach einem Grußwort des Akademieleiters führte der Arbeitsgruppenvorsitzende in die Arbeiten ein und zeigte sich in diesem Zusammenhang sehr erfreut darüber, dass der für die neue Periode 2014 - 2017 designierte EJTN-Generalsekretär Wojciech Postułski (hinten in der rechten Reihe) an den Beratungen der Gruppe teilnahm.Der designierte Generalsekretär Postułski erläuterte zunächst seine Vorschläge für eine Reorganisation der Arbeitsgruppe. Er beabsichtigt, die sehr hohe Relevanz der Thematik „Fortbildungsmethodologie“ durch das Hochzonen auf eine wichtigere EJTN-Arbeitsebene ab Juni 2014 (mit mehr Haushaltsmitteln für mehr Seminare) zu unterstreichen. Die neue Arbeitsgruppe soll um die Themen „Justizethik“ und „Typische Kompetenzen und Fähigkeiten eines Richters“ (in Großbritannien unter dem Sammelbegriff „Judgecraft“ bekannt) angereichert werden. Die in Wustrau anwesenden Mitglieder der Arbeitsgruppe alten Zuschnitts diskutierten, wie die durch die Neustrukturierung zukünftig noch größeren organisatorischen Herausforderungen gut bewältigt werden können. Anschließend widmeten sie sich der inhaltlichen Gestaltung der beiden für 2014 (voraussichtlich im Mai in Amsterdam und im Oktober in Bukarest) geplanten Seminare, die beide alternative Aus- und  Fortbildungsformen außerhalb des klassischen Gruppenunterrichtsformats zum Gegenstand haben sollen. Die erste Veranstaltung wird sich mit der Praxisausbildung zukünftiger und gerade ernannter Richter und Staatsanwälte durch individuelle Tutoren / Mentoren befassen. Das zweite Seminar soll dann dem Thema „Supervision / Intervision“ – also dem Lernen von praktizierenden Richtern und Staatsanwälten untereinander und voneinander im unmittelbaren beruflichen Umfeld – gewidmet sein. Abschließend besprach die EJTN-Arbeitsgruppe Details des schon weit fortgeschrittenen Handbuchs über moderne Fortbildungsmethodenlehre, das sie der nachfolgenden Arbeitsgruppe gleichsam als „Testament“ zu hinterlassen beabsichtigt


MALEREI so oder so“ – Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit einfach schönen Bildern der Nordbrandenburger Malerinnen Dagmar Theel und Birgit Tornow in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie

Am 23. Januar 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie in Anwesenheit von beeindruckenden ca. 230 Gästen – darunter der Wustrauer Ortsvorsteher Lamprecht und der ehemalige Direktor der Deutschen Richterakademie Frank Jüttner – mit einer feierlichen Vernissage die neue Gemeinschaftsausstellung „MALEREI so oder so“ mit mehr als 65 teils gegenständlichen, teils abstrakten Bildern und Collagen der Alt Ruppinerin Birgit Tornow und der Wildbergerin Dagmar Theel eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 9. April 2014 immer mittwochs von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach einer ebenso schwungvollen wie gekonnten Einstimmung mit dem Saxophon durch die erst 16jährige Musikschülerin Elise Müller begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die zahlreichen Gäste und hielt sodann die Laudatio auf beide Künstlerinnen, die sich erst vor zwei Jahren kennengelernt haben und die seitdem eine künstlerische „Seelenverwandtschaft“ verbindet. Inspiriert durch die zahlreichen begeisterten Rückmeldungen, die ihm die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tagungsstätte schon direkt nach dem Aufhängen der Werke gegeben hatten, stellte der Akademieleiter seine Lobrede auf die Malerinnen unter das Motto „Schönheit in der Kunst“. Anhand von zwei Zitaten der weltberühmten Maler Salvador Dalí und Caspar David Friedrich machte er deutlich, dass in der Kunstwelt durchaus umstritten ist, ob die Schönheit als solche ein vom Maler anzustrebender Wert sei. Dass dabei ausgerechnet der spanische Surrealist Dalí mit seinen erschütternden Bürgerkriegsszenarien von jedem Künstler erwartete, dass er das „Phänomen der Schönheit“ erkennt und fördert, während umgekehrt der großartige deutsche Landschaftsmaler Friedrich der Auffassung war, dass der Wert von Kunst „sehr gering ist, wenn er nichts Höheres umfasst, als eben schön zu malen“, verblüffte die Gäste sehr.

Im Anschluss an das freimütige Bekenntnis, dass er selbst die ausgestellte Kunst „einfach schön“ finde, erläuterte Hornung den Gästen, dass beide Künstlerinnen trotz aller ihrer Unterschiede – Dagmar Theel (im linken Bild links) hat erst recht spät nach der sogenannten „Wende“ zur Kunst gefunden und bevorzugt inzwischen die Abstraktion, Birgit Tornow hat sich schon in der Kindheit zum künstlerischen Gestalten hingezogen gefühlt und ist eher dem Gegenständlichen verbunden – vieles gemeinsam haben. So vereint sie die Vorliebe für kräftige und leuchtende Farben. Vor allem aber benutzen beide Künstlerinnen im Wege eines auch einmal mehrtägigen experimentellen schöpferischen Prozesses die unterschiedlichsten Werkstoffe und Farbträger, von Aquarell-, Acryl- und Ölfarben über Gouache, Lacke und Sand bis hin zu Zeitungspapier und Gips. Dadurch erhalten die Bilder – so erläuterte der Laudator – erstens einen oft collagenartigen Charakter und zweitens eine besondere dreidimensional-strukturelle Griffigkeit. Eine weitere Gemeinsamkeit der Malerinnen liege darin, dass das Motiv – so denn nicht ohnehin die komplette Abstraktion gewählt werde – nicht selten eher zufällig im Laufe der Bildwerdung entstehe. Der Akademieleiter verdeutlichte dies am Werk „Fliederstillleben“ von Birgit Tornow, auf dem die von Licht umfluteten Flaschen rechts der Mitte erst konzipiert wurden, als der links stehende Aquarellfiederstrauß bereits vollendet war. Auch auf dem ursprünglich als reine Abstraktion geplanten Bild „Speed“ von Dagmar Theel ist erst spät durch den „Genossen Zufall“ ein Mann mit Helm und dunkler Brille entstanden, der sich auf einem schnellen Gefährt fortbewegt – ob Motorrad oder offener Schlitten, darüber streiten sich die Geister! Abgerundet wurde die immer wieder von fetzigen Saxophonstücken Elise Müllers umrahmte Vernissage durch einige persönliche Worte des Danks, die die sichtlich aufgeregten Künstlerinnen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Richterakademie sowie an die zahlreichen Gäste richteten. Anschließend lud die Justizfortbildungseinrichtung die Erschienenen dazu ein, bei Speis und Trank einige nähere Blicke auf die Exponate zu werfen. Dass gleich am ersten Abend 11 Werke verkauft und mit dem berühmten „Roten Punkt“ versehen wurden, verdeutlichte, dass die Auffassung von Akademieleiter Hornung, die ausgestellte Kunst sei „einfach schön“, offenkundig von vielen Gästen geteilt wurde.

Zeitungsartikel über die Vernissage können Sie über die folgenden Links nachlesen:

Artikel 1; Artikel 2; Artikel 3; Artikel 4;


Dreifaches 25jähriges Dienstjubiläum in der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie

Am 22. Januar 2014 stieß die versammelte Belegschaft der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie mit einem Gläschen auf das Wohl dreier besonders verdienter Mitarbeiterinnen an, die alle in diesem Monat ein besonderes, nämlich das 25jährige Dienstjubiläum feiern können: Bereits seit dem 02.01.1989 bzw. dem 09.01.1989 arbeiten die Köchin Manuela Babenschneider (im Bild die Zweite von rechts), die frühere Reinigungskraft und jetzige Pförtnerin Annette Otting (im Bild in der Mitte) sowie die Reinigungskraft Carola Freudenberger (im Bild die Zweite von links) ununterbrochen in der Justizfortbildungseinrichtung. Der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung überreichte den allseits beliebten Mitarbeiterinnen vom brandenburgischen Justizminister (a.D.) Dr. Schöneburg höchstpersönlich unterzeichnete Ehrenurkunden und unterstrich in einer kurzen Ansprache den besonderen Wert der langjährigen Treue zu einem Arbeitgeber sowie die ganz speziellen Verdienste der drei Mitarbeiterinnen in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen. Nach der Übergabe von Blumensträußen wusste die langjährige Verwaltungsleiterin der Tagungsstätte Wustrau der Deutschen Richterakademie, Christiane Uckrow, einige Anekdoten aus den Anfangszeiten von Frau Babenschneider, Frau Otting und Frau Freudenberger zu berichten, so etwa den Umstand, dass Frau Babenschneider zum Vorstellungsgespräch mit einem Punkhaarschnitt erschienen war und ankündigt hatte, „nach drei Monaten wieder weg zu sein, um auf der Trasse zu arbeiten“. Sicherlich waren alle Beteiligten froh, dass es dann doch ganz anders gekommen ist….


„farbTonART“ – Feierliche Eröffnung einer Ausstellung mit abstrakten Bildern von Rolf Weiland und Tonskulpturen von Leo Dellwo in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie

Am 16. Januar 2014 wurde in den Räumlichkeiten der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie mit einer feierlichen Vernissage die neue Gemeinschaftsausstellung „farbTonART“ mit fast 50 farbig-abstrakten Bildwerken des Trierer Malers Rolf Weiland sowie etwa 20 figürlichen und nichtfigürlichen Tonplastiken des Trierer Skulpteurs Leo Dellwo eröffnet. Die Ausstellung mit ebenso unterschiedlichen wie ausdrucksstarken Exponaten ist bis zum 11. April 2014 dienstags bis freitags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach einer stimmungsvollen musikalischen Einstimmung mit Mandala, Dudelsack und Querflöte durch das Trio „Pipes ’n’ Strings“ begrüßte der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Rainer Hornung die rund 120 Gäste. Er führte kurz in die Ausstellung ein, bevor beide Künstler persönlich einige ihrer Werke erläuterten. Der Akademieleiter stellte seine Einführung unter das Motto „Wiedersehen macht Freude“, denn sowohl Rolf Weiland als auch Leo Dellwo haben die Räumlichkeiten der Trierer Justizfortbildungsstätte bereits in der Vergangenheit mit ihrer Kunst verschönert. Persönlich kennengelernt haben die beiden „Alphatiere der Trierer Kunstszene“ sich freilich erst im Rahmen der jetzt auf Initiative der Deutschen Richterakademie zustande gekommenen Gemeinschaftsausstellung. Hornung erläuterte den Gästen, dass beide Künstler trotz der sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen Vieles gemeinsam haben – nicht nur, dass beide vor der Hinwendung zur freischaffenden Kunst einen kaufmännischen Beruf erlernt haben und dass beide mit Vorliebe erdbraune Cordhosen tragen. Eine zentrale Gemeinsamkeit ist, dass Weiland und Dellwo bei ihrer künstlerischen Tätigkeit bevorzugt irdene Materialien verwenden. „Leo Dellwo formt Westerwälder Ton zu seinen faszinierenden Skulpturen“, erklärte der Akademieleiter den Besuchern. „Und Rolf Weiland hat eine Vorliebe für warme Erdfarben. Er sintert dabei gern selbst den Ocker, der die Grundlage der von ihm benutzten Pigmentfarben bildet.“ Als weitere Gemeinsamkeit beider Künstler unterstrich Hornung die gewollte Gratwanderung zwischen dem Abstrakten und dem Gegenständlichen. Er zitierte Rolf Weilands auf den ersten Blick paradoxen, zugleich aber sehr plastischen Aphorismus, wonach „die Abstraktion die Dinge griffig macht“. Auch Leo Dellwos Skulpturen seien jedenfalls überwiegend nicht figurativ, wenn dies denn bei dreidimensionalen Kunstwerken – „Figuren eben“ – kein Widerspruch in sich sei. „Ich will den Betrachter nicht bevormunden und auch keine Botschaften vermitteln. Der Betrachter soll sich einfach an der Schönheit der Formen erfreuen, die beim Bearbeiten des Tons eher zufällig entstanden sind“, zitierte Rainer Hornung Dellwo.

Im Anschluss an die einführenden Worte des Direktors erklärte zunächst Rolf Weiland (im Bild der Zweite von links) den interessierten Gästen, wie er über seine Vorliebe für das Experimentieren mit künstlerischen Ausdrucksformen und Farbtechniken zur Abstraktion gefunden habe. Am Beispiel des ganz in warmen Brauntönen vor hellem Hintergrund gehaltenen Werks „Kamin“ (im Hintergrund des Bilds zu sehen) verdeutlichte er die von ihm gewünschte Wirkung seiner Abstraktionen: „Eines Tages hat sich ein kleiner französischer Junge am Fenster meines Ateliers die Nase plattgedrückt. Damals malte ich gerade am Bild ’Kamin’. Ich habe den Jungen reingebeten und gefragt, was er denn auf dem Bild erkennt. ’Na, einen Kamin natürlich!’ hat er gesagt. Da wusste ich, dass ich sofort mit dem Malen aufhören musste, da das Bild fertig war.“ Auch Leo Dellwo (im Bild der Zweite von rechts) richtete anschließend einige persönliche Worte an die Gäste. Er erklärte den Besuchern unter anderem, dass man seine in spontanen, manchmal auch mehrtägigen Schaffensprozessen entstehenden Tonfiguren an sich gar nicht als Skulpturen bezeichnen dürfe (obwohl er dies selbst tue!), sondern vielmehr als Plastiken. „Eine Skulptur entsteht nämlich streng genommen aus einem Materialblock, aus dem der Künstler dann durch Wegnehmen – also zum Beispiel durch Abfeilen, Abschleifen oder Abmeißeln – das Kunstwerk entstehen lässt. Ich hingegen forme ja meine Plastiken aus feuchtem Ton.“ Abgerundet wurde die von allen Beteiligten als sehr gelungen eingestufte Vernissage durch weitere fetzig-fröhliche Musikstücke des Trios „Pipes ’n’ Strings“ sowie durch die Einladung der Gäste zu Speis und Trank seitens der Deutschen Richterakademie.

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